Wer erinnert sich an Sofagate? Als Recep Erdogan EU-Chefin Ursula von der Leyen demütigte, indem er sie wie ein böses Mädchen in die Ecke stellte. Sie erhielt einen Platz weit weg vom türkischen Potentaten.
Diesmal scheint sich die macht- und selbstbewusste Frau freiwillig vor einem anderen orientalischen Herrscher gedemütigt zu haben.
Der Beweis? Ein Tweet der EU-Frau von ihrem Treffen mit dem saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman, vulgo MBS, der nach Brüssel gekommen war.
Die beiden sitzen vor einer holzgetäfelten Wand, an der ein Foto des saudischen Königs hängt. Man befindet sich also wohl nicht in von der Leyens Büro, sondern in der saudischen Botschaft.
Mit anderen Worten: MBS, der Gast, liess die mächtigste Frau der EU, die Gastgeberin, bei sich antanzen. Ein diplomatischer Affront der Extraklasse. Und die lächelte freundlich, keine Spur jenes Zorns, den sie nach Sofagate in Ankara versprühte.
Aber vielleicht wollte sie nur beweisen, wie harmlos MBS sei.
Seit der Ermordung des saudischen Regimekritikers Khashoggi im Generalkonsulat in Istanbul sind Besuche in diplomatischen Vertretungen des Königreichs nicht ganz ohne Risiko.
Als Deutsche beherrscht sie das "nach Unten treten, von Unten buckeln" perfekt.
Recht hat er, jemand der 34 Milliarden per SMS aus dem Fenster wirft, der hat höchstens vor Gericht einen Platz in der ersten Reihe verdient!
War es damals nicht Bundesrat Delamuraz, der in New York im Büro des Chefs des WJC antraben musste, um die Instruktionen über nachrichtenlose Vermögen in Schweizer Banken entgegen zu nehmen ?