Im ersten Wahlgang 49 von 146 Stimmen. Im zweiten Wahlgang 54. Und im dritten Wahlgang nur noch 43. Diese Resultate sind für Jon Pult, Nachwuchshoffnung der SP und ehemaliger Jungsozialist, eine schallende Ohrfeige. Zumal ihn der nicht offizielle Kandidat Daniel Jositsch mit 63, 70 und 68 Stimmen deutlich überflügelt hat.

Hätte Beat Jans nicht im dritten Wahlgang das absolute Mehr geschafft, wäre Pult im vierten Wahlgang als überzählig ausgeschieden – und statt ihm nur noch Jans und Jositsch im Rennen verblieben.

Was hat Jon Pult im Vorfeld falsch gemacht? So ziemlich alles. Sein übersteigertes Selbstbewusstsein – in vergleichsweise jungem Alter nach lediglich vier Jahren Bundesparlament und ohne Exekutiverfahrung – kam manchen Volks- und Standesvertreter zumindest eigenartig vor.

Noch schlimmer: Jon Pult hat überall verkündet, er werde sich als Bundesratskandidat nicht verbiegen. Um sich dann zu verbiegen wie die Weidenzweige eines Korbsessels.

Plötzlich war Pult doch ziemlich für die Bauern. Und eigentlich viel weniger links, als alle meinten. Und im Grunde gar kein Armee-Abschaffer, sondern ein Befürworter der Landesverteidigung seit 1291.

Dabei hätte er sagen sollen: «Es schadet doch nichts, wenn einer von sieben bei der Ausschüttung der Milliardensubventionen etwas genauer hinschaut.» Über seine politische Position hätte er sagen müssen: «Ja, ich stehe zu meinem Kampf für eine soziale Schweiz, und dieser muss im Gremium des Bundesrates eine starke Stimme haben.»

Pult hätte seine militärkritische Haltung so bekräftigen müssen: «In diesen kriegerischen Zeiten kann ein Pazifist im Bundesrat nicht schaden, der nach Friedensalternativen statt nach immer noch mehr Waffen ruft.»

Stattdessen hat sich Jon Pult gekrümmt, gewunden und gewälzt. Der Erfolg am Wahltag vom 13. Dezember hat ihm nicht recht gegeben.