Der deutsche Automarkt ist nach wie vor von Modellen mit Verbrennungsmotor abhängig. Im Bereich der Elektromobilität ist die Konkurrenz aus China laut dem Magazin Der Spiegel «erdrückend».

Dabei habe noch vor einigen Jahren alles auf einen Erfolg hingedeutet. Strom war billiger als Benzin, E-Autos preislich interessant und verlässlicher als andere.

Inzwischen sind die Preise allerdings gestiegen. Ein E-Auto bleibe heute «eine Sache für Besserverdienende». Unter 25.000 Euro ist in Deutschland kein Fahrzeug mit Stromantrieb zu haben, die meisten Modelle liegen klar darüber.

Zudem schwankt der Strompreis stark. 2023 lag er in Deutschland unter den höchsten in Europa. Die Hersteller rechnen für dieses Jahr mit einem Absatzrückgang bei den E-Autos von 14 Prozent.

Nicht geholfen habe der «beispiellose Schlingerkurs» der Politik. Diese führte zunächst eine Kaufprämie für Elektrofahrzeuge ein, strich sie später aber wieder. Ebenfalls eingestellt wurde ein Programm, mit dem private Ladepunkte staatlich gefördert werden sollten.

Dieses «politische Desaster» habe ökonomische Folgen. Aufgrund der Konkurrenz aus China sei in Deutschland eine «beispiellose Rabattschlacht» ausgebrochen. Dadurch sank auch der Restwert der bereits verkauften Fahrzeuge.

Das Elektroauto werde «zum Symbol einer vom Staat verkorksten Ökowende», schreibt das Magazin. Zwar werde sich Strom als Antrieb durchsetzen. Aber unsicher sei, welche Rolle Deutschland dabei noch spiele.

780.000 Jobs hängen an der deutschen Automobilbranche. Rücke man ganz vom Verbrenner ab, wäre das «eine Gefahr für die ganze Wirtschaft», warnen Branchenvertreter.