Der Skandal um den AfD-Mitarbeiter Jian G., der für den Europaabgeordneten Maximilian Krah tätig war, nimmt eine neue Wendung: Zeitweilig soll er, der als chinesischer Spion in die Schlagzeilen geriet, auch Informant für den sächsischen Verfassungsschutz gewesen sein. Dies berichtet die Bild-Zeitung unter Berufung auf die Akten des Nachrichtendienstes.

Jian G. sei erstmals im März 2007 vom sächsischen Landesamt für Verfassungsschutz (LfV) kontaktiert worden, nachdem der Bundesnachrichtendienst auf ihn aufmerksam gemacht habe. Ab Dezember desselben Jahres habe er den Behörden Informationen geliefert, insbesondere über Aktivitäten der chinesischen Regierung gegen Oppositionelle in Deutschland. Dabei habe es sich hauptsächlich um die Überwachung von Anhängern der Falun-Gong-Bewegung und anderen Regimekritikern gehandelt.

Die Zusammenarbeit sei im August 2018 eingestellt worden. Denn der Verdacht sei aufgekommen, dass Jian G. gleichzeitig als Spion für China agiert habe. Diese Anschuldigungen hätten jedoch nicht eindeutig bestätigt werden kännen, obwohl er zwischen 2015 und 2016 sowohl vom Bundesamt als auch vom LfV intensiv überwacht worden sei.

Die Parlamentarische Kontrollkommission des sächsischen Landtags werde sich mit diesem Fall in einer Sondersitzung am kommenden Donnerstag auseinandersetzen. Der sächsische Verfassungsschutz hat bislang keine öffentliche Stellungnahme zu dem Fall abgegeben und verweist auf den Geheimschutz.