Die Zahl der täglich in Berlin ankommenden Ukrainer und Asylsuchenden hat deutlich zugenommen. Dies teilt das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten mit. Derzeit treffen rund siebzig Ukrainer und neunzig Asylsuchende jeden Tag in der deutschen Hauptstadt ein. Im Vergleich dazu waren es im Mai dieses Jahres noch täglich etwa sechzig Ukrainer und vierzig Asylbewerber.

Die Gesamtzahl der in den ersten sechs Monaten des Jahres 2023 nach Berlin gekommenen Asylsuchenden beläuft sich auf 6531 Menschen. Dies bedeutet einen Anstieg von 34 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, in dem 4864 Asylsuchende registriert wurden. Die Berliner Zeitung spricht von einem «sprunghaften Anstieg» der Zahlen.

Das Flüchtlingsamt gibt an, dass die fünf häufigsten Herkunftsländer der Asylsuchenden die Türkei, Georgien, Moldau, Syrien und Afghanistan seien. Insbesondere im Asylbereich kommen viele Männer alleine an.

Die Berliner Zeitung schreibt, die Lage in den Erstaufnahmeeinrichtungen sei schwierig zu kontrollieren. Ein Sprecher des Flüchtlingsamtes bezeichnet die Situation als «enorm angespannt». Man habe Schwierigkeiten, die ankommenden Menschen angemessen unterzubringen.

Derzeit sind bereits 32.019 Plätze in Aufnahme- und Gemeinschaftseinrichtungen, Containern und Hotels belegt.

Besonders besorgniserregend ist die Situation für etwa 5000 Menschen, deren Unterkünfte nicht den gängigen Kriterien entsprechen. Zum Teil leben vier Personen auf nur 15 Quadratmetern. Auch Nebenräume werden als Schlafstätten genutzt.

In einigen Fällen scheint die Unterbringung nicht angemessen zu sein: In einer Unterkunft sollen junge Flüchtlinge mit Alkohol- und Drogensüchtigen untergebracht worden sein.