Der ehemalige DDR-Vorsitzende Erich Honecker und der SRF-Moderator Arthur Honegger («10 vor 10») haben nicht nur eine Ähnlichkeit im Namen – sondern auch in der Gesinnung. Für beide ist die sozialistische Zwangsbeglückung der Menschheit alternativlos. Sogar wenn es ums Essen geht.

Ein Beispiel lieferte Honegger am Donnerstag in der Nachrichten-Sendung «10 vor 10». Nicht die News des Tages hatten Vorrang. Nein, der Fokus lag bei einem Bericht über die geplante Massenschlachtung von Milchkühen zur Rettung des Weltklimas in Irland. Teil zwei des Berichtes: Kunstfleisch aus einem amerikanischen Labor als Alternative.

Durch den Beitrag führte eine Aktivistin von Greenpeace. Für die angebliche Expertin ist klar: Auch die Schweiz muss furzende Milchkühe schlachten, um den klimatischen Weltuntergang zu stoppen. Wer nicht auf Fleisch verzichten will, soll auf Retortenersatz umsteigen.

Fazit: «Die Klimakrise zwingt uns, über unseren Fleischkonsum nachzudenken.» Honegger findet seine Message derart wichtig, dass er sie gleich dreimal wiederholt – vor, zwischen und nach den beiden Beiträgen zum Thema.

So weit, so schlecht. Die übliche Agitprop auf dem staatsnahen Linksfunk. Gerade Honegger ist für seinen missionarischen Meinungs-Exhibitionismus bekannt.

Doch damit nicht genug. Honegger kündigte via «10 vor 10» auch noch gleich eine Umfrage auf seinem privaten Twitter-Kanal an. Dort hat das Publikum drei Optionen zur Wahl: Tierbestand reduzieren – Konsum reduzieren – auf Retorten-Fleisch umsteigen.

Zahlreiche Kommentatoren reagierten empört auf die manipulative Fragestellung, welche voraussetzt, dass alle ihren Fleischkonsum reduzieren wollen. Honegger liess sich nicht beeindrucken und setzte gleich noch einen drauf: «Weitermachen wie bisher» sei schlicht keine Option.

Selten hat ein SRF-Agitator die Arroganz der Macht so hemmungslos zur Schau gestellt. Doch nichts auf dieser Welt ist alternativlos. Auch die Institution SRF nicht. Und wenn die nächste Anti-SRF-Initiative nicht angenommen wird, dann vielleicht die übernächste.

Der Krug geht zum Brunnen, bis er bricht. Irgendwann werden es die Menschen satt haben, für ihre tägliche Gehirnwäsche auch noch zahlen zu müssen.