Der Ständerat hat das Klimaurteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) scharf kritisiert.

Weitere Massnahmen zum Klimaschutz will die kleine Kammer nicht ergreifen, da sie die bestehenden Anforderungen als erfüllt ansieht. Am Mittwoch nahm der Ständerat eine entsprechende Erklärung mit 31 zu 11 Stimmen bei zwei Enthaltungen an.

Das Hauptargument der Erklärung lautet, dass das Gericht die demokratischen Entscheidungsprozesse achten müsse. Die Abstimmung im Nationalrat steht noch aus.

Der EGMR hatte Anfang April auf eine Beschwerde der Klimaseniorinnen hin festgestellt, dass die Schweiz die Menschenrechtskonvention verletzt habe, indem sie ihre Aufgaben im Klimaschutz nicht erfüllt habe. Der Staat müsse Einzelpersonen vor den Folgen des Klimawandels für Leben und Gesundheit schützen.

Der Ständerat fällte seinen Entscheid gegen den Willen einer linken Minderheit der Rechtskommission, bestehend aus Carlo Sommaruga (SP), Mathilde Crevoisier Crelier (SP) und Céline Vara (Grüne).