Nichts hassen Sozialisten mehr als den Wettbewerb. Mit gutem Grund. Ihre grandiosen Planspiele, die auf dem Papier so wunderbar funktionieren, zerschellen regelmässig an der real existierenden Welt. Man erklärt sie deshalb schon mal vorsorglich für alternativlos.

Ein leuchtendes Beispiel ist die um die Jahrtausendwende eingeleitete deutsche Energiewende. Nach zwei Jahrzehnten und einem mittlerweile vierstelligen Milliardenbetrag an Subventionen darf man das Projekt als gescheitert betrachten. Deutschland ist abhängig von fossilen Brennstoffen wie eh und je.

In der real existierenden Schweiz decken vier AKW zusammen mit Wasserkraftwerken seit einem halben Jahrhundert praktisch den gesamten Strombedarf – sicher, günstig, frei von CO2-Emissionen.

Trotzdem hat der Souverän am Wochenende mit überwältigendem Mehr einem Stromgesetz zugestimmt, das Alternativenergien nach deutschem Vorbild favorisiert. Das ist zu respektieren.

Nun ändert ein Volksentscheid nichts an der Tatsache, dass Wind und Sonne den Strom selten liefern, wenn man ihn braucht. Im Winter, wenn die Nachfrage am grössten ist, geht die Solarproduktion im Schnitt ums Achtfache zurück. Auf die Launen des Windes ist in der Schweiz kein Verlass. Es braucht daher ein Backup, sonst droht der Blackout.

Realistisch sind zwei Alternativen: Gas aus irgendwelchen Diktaturen – oder eine Erneuerung des in jeder Beziehung bestens bewährten Atomparks.

Die Schweiz hat ein halbes Dutzend Atomausstiegs-Initiativen abgelehnt, und zwar deutlich, letztmals 2016. Im gleichen Zeitraum schmuggelte das Parlament durch die Hintertür ein Neubauverbot für AKW in ein Gesamtpaket. Dieses wurde in einem Referendum angenommen. Doch weil ein Gesetz kein Verfassungsartikel ist, kann das Parlament das unsinnige AKW-Verbot jederzeit streichen.

Wenn CO2 wirklich ein Problem ist, führt längerfristig nichts an der Erneuerung des Schweizer AKW-Parks vorbei. Und wenn Wind und Sonne eh billiger und sicherer sind als Atom, wie Rot-Grüne behaupten – warum dann ein Verbot? Warum lassen sie nicht einfach den Wettbewerb spielen?

Die Schwächen der Kernenergie – Versicherung, Finanzierung, Endlager, Sicherheit – erweisen sich bei genauerem Hinschauen als lösbar. Gemessen an den Folgen eines Blackouts sind es Petitessen. Das Hauptproblem der Kernenergie ist politisch-ideologischer Natur.

Nur eines fürchten Rot-Grüne noch mehr als CO2: die Kernenergie. Doch die Stromversorgung der Schweiz widerlegt diese Ängste Tag für Tag als Hirngespinste. AKW sind für sie des Teufels und müssen verschwinden, weil sie eine grosse Lebenslüge als solche entlarven.

Die 3 Top-Kommentare zu "SVP-Energieminister Rösti hat recht: Nach dem überwältigenden Ja zum Stromgesetz sind neue AKW nötiger denn je. Sonst droht der Blackout"
  • washi

    AKW Neubau ist besser als die ganze LANDSCHAFT zum Beispiel diese Windraeder aufstellen, wenn kein Wind kein Strom

  • UKSchweizer

    "Es braucht daher ein Backup, sonst droht der Blackout." Die Schweiz braucht neue AKW's ! Das ist klar. Diese müssen dereinst die bestehenden ersetzen. Und es braucht sogar mehr Leistung von denen als die bestehenden. Es wird aber unsinnig sein diese als Backup zu betreiben. Sie müssen 11 Monate im Jahr Bandenergie liefern. Sonst wird der Strom von denen viel zu teuer.

  • UKSchweizer

    BR Albert Rösti hat ja von ein paar hundert Windrädern geredet. Damit muss er wohl versteckt an den Bau von neuen AKW's gedacht haben. Sonst würde es ein paar tausend Windräder und einige grosse neue Speicherseen brauchen. Ich plädiere für den Bau von 2 neuen Reaktoren bewährter Bauart, wie sie z.B. in Polen gebaut werden. Dies als Ersatz für die beiden in Beznau und das bereits stillgelegte in Mühleberg. Dazu müssen neue Technologien wie Finnland und Frankreich sie baut angegangen werden.