Yahya Sinwar, der am 7. Oktober mit dem Überfall auf den Süden Israels mehrfache Kriegsverbrechen zu verantworten hat, ist tot. Der blutrünstige Schlächter von Gaza hat den brutalen Angriff auf Israel geplant, bei dem mehr als 1200 Menschen ermordet und 250 als Geiseln in den Gazastreifen entführt wurden.

Das Ende des Hamas-Anführers verändert das strategische Kräfteverhältnis im Nahen Osten. Zum Nachteil der Islamischen Republik. Sinwar, ein treuer Diener des iranischen Expansionsprojektes, war für den Iran eine wichtige Stütze in der Region. Unter seiner Führung hat sich die Hamas in den letzten zehn Jahren zu einer bedeutenden Terrorgruppe entwickelt, die das schlimmste Massaker an Juden seit dem Holocaust verübt hat. Was ganz im Sinn der Ayatollahs war.

Nachdem bereits Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah und Ismail Haniyeh, Sinwars Vorgänger, Opfer einer gezielten Tötung geworden sind, müssen die Ayatollahs wohl über die Bücher. Denn zwei ihrer wichtigsten Terrormilizen mussten empfindliche Schläge einstecken.

Verluste dieser Grössenordnung sind für den Iran zwar nicht neu. Aber das Ausmass und die Qualität der jüngsten israelischen Aktionen treffen die Iraner im Zentrum ihres regionalen Machtanspruchs.

Da sich ohne Regimewechsel im Iran am regionalen Anspruch Teherans nichts ändern wird, wird das Land seinen geschwächten «Feuerring» von Stellvertretern um Israel wieder stärken wollen. Denn die Auslöschung Israels bleibt ein zentraler Pfeiler der Aussenpolitik der Islamischen Republik.

Auch wenn der Iran durch die Tötung Sinwars erneut geschwächt wurde, bleibt die Islamische Republik eine tödliche Bedrohung für Israel und die USA. Die Gefahr besteht zudem, dass sich die Ayatollahs nach Alternativen zu ihren regionalen Stellvertretern umsehen. Dazu könnte auch eine Forcierung ihres Atomwaffenprojektes gehören.