Vor einigen Wochen machte ein Video auf Twitter/X die Runde, das mehrere junge Mädchen zeigt, die einen Wettbewerb im Kugelstossen boykottierten, indem sie mit der Kugel in den Wurfkreis gingen, um dann wieder unverrichteter Dinge auf dem Absatz kehrtzumachen.

Grund für den Boykott der Mädchen war die Teilnahme von Becky Pepper-Jackson, 13, einem Jungen, der sich als trans identifiziert. Pepper-Jackson nahm am 18. April an der Leichtathletik-Meisterschaft der Harris County Middle School im US-Bundesstaat West Virginia teil. Erst zwei Tage zuvor hatte das Bundesberufungsgericht entschieden hatte, dass das dortige Transgender-Sportverbot das Recht von Teenagern gemäss Titel IX verletzen würde. Insgesamt fünf Mädchen der Lincoln Middle School weigerten sich daraufhin, an dem Wettbewerb teilzunehmen.

Statt für ihren mutigen Einsatz für den Frauen- und Mädchensport belohnt zu werden, wurden sie jedoch anschliessend von ihrer Schule von künftigen Wettbewerben ausgeschlossen. Ein Anwalt ist inzwischen eingeschaltet. Pepper-Jackson gewann den Wettbewerb übrigens am Ende mit deutlichem Abstand zur Zweitplatzierten.

Nun gibt es eine neue Wendung im Fall des 13-jährigen Jungen, der behauptet, ein Mädchen zu sein. So soll Pepper-Jackson, der einen jahrelangen Rechtsstreit zusammen mit seinen Eltern führte, um an Mädchensport-Wettbewerben teilnehmen zu dürfen, immer wieder Teammitglieder sexuell belästigt haben. Eine High-School-Leichtathletin aus Bridgeport, West Virginia, schloss sich einer laufenden Klage gegen die Einbeziehung transidentifizierter Männer in Frauensportarten an und berichtet in diesem Zusammenhang über verbale Übergriffe von Pepper-Jackson.

Die 15-jährige Adaleia Cross sagte aus, dass Pepper-Jackson «mehrere beleidigende und unangemessene sexuelle Kommentare» ihr gegenüber getätigt habe. Vor allem im letzten Jahr der Mittelschule seien die Kommentare von Pepper-Jackson noch einmal «aggressiver, abscheulicher und verstörender» geworden. So habe der Junge zu Cross und anderen Mädchen im Team am Ende mehrmals die Woche unter anderem «Lutsch meinen Schwanz» gesagt. Auch andere explizit sexuelle und von dem Mädchen als bedrohlich wahrgenommene Äusserungen seien gefallen. Manchmal habe Pepper-Jackson leise zu ihr gesagt: «Ich werde meinen Schwanz in deine Muschi stecken», gelegentlich mit dem ergänzenden Kommentar «und in deinen Arsch». Auch als der Junge anfing, sie beim Diskuswerfen zu schlagen, habe er sie verspottet und Bemerkungen gemacht wie: «Du hast mehr Testosteron als ich, und ich schlage dich immer noch.»

Die Schülerin gibt an, froh zu sein, sich auf der High School nun nicht mehr mit den Belästigungen durch Pepper-Jackson herumschlagen zu müssen, der dafür stets nur geringe oder gar keine Strafen von Seiten der Verantwortlichen erhalten habe. Sie befürchte jedoch immer noch Übergriffe durch Pepper-Jackson, der genauso wie Cross Trompete in der Blaskapelle spielt. Auch könne allein die Anwesenheit von Pepper-Jackson in der Mädchen-Umkleide viele andere weibliche Schüler davon abhalten, Sport zu treiben.

Irgendwann wird man sich also wohl doch entscheiden müssen, was einem wichtiger ist: die körperliche und psychische Gesundheit einer ganzen Generation von jungen Mädchen oder der Wille einzelner Eltern und Kinder, die vorgeben, im falschen Körper geboren worden zu sein, und Sonderrechte für sich fordern.