Zwei Polizisten, die mit dem Schutz des ehemaligen Präsidenten Donald Trump betraut waren, haben ihre Positionen kurz vor den Schüssen verlassen. Diese Information wurde von Christopher Paris, dem Polizeichef von Pennsylvania, vor einem Ausschuss des US-Kongresses bekanntgegeben.

Die beiden Beamten waren ursprünglich an einem Fenster im zweiten Stock eines Gebäudes postiert, von wo aus sie den späteren Attentäter, den 20-jährigen Thomas Matthew Crooks, beobachteten. Crooks zeigte am Boden ein verdächtiges Verhalten, woraufhin die Beamten ihre Posten verliessen, um ihn zu suchen. Währenddessen kletterte Crooks auf ein nahegelegenes Dach, von wo aus er auf Trump schoss.

Polizeichef Paris konnte nicht klären, ob die Beamten von ihrer ursprünglichen Position aus hätten sehen können, wie Crooks auf das Dach kletterte. Der Täter wurde nach seinen Schüssen von Sicherheitskräften erschossen.

Der Secret Service, der für den Schutz hochrangiger Politiker in den USA zuständig ist, rät Trumps Wahlkampfteam, auf Veranstaltungen im Freien zu verzichten. Die Chefin des Secret Service, Kimberly Cheatle, ist inzwischen zurückgetreten, die Weltwoche berichtete.

Laut der Washington Post sucht Trumps Team nun nach Alternativorten in Innenräumen – wie etwa Sportarenen, die Platz für Tausende von Menschen bieten. Weder der Secret Service noch Trumps Wahlkampfteam wollten sich hierzu äussern.

Trump selbst kritisierte den Rücktritt Cheatles als zu spät: Dem Medium Newsmax sagte er, dass der Rücktritt innerhalb einer Stunde nach dem Vorfall hätte erfolgen sollen und nicht erst neun oder zehn Tage später. Trump meinte zudem, dass seine Schutztruppe das Dach, von dem die Schüsse abgegeben wurden, hätte sichern sollen und ihn rechtzeitig über das Problem hätte informieren müssen.