Nach einer grossangelegten Razzia in Duisburg rücken Sozialbetrüger in den Fokus, berichtet die Bild-Zeitung. Hintergrund ist die steigende Summe des ins Ausland überwiesenen deutschen Kindergeldes. Im ersten Halbjahr 2024 flossen etwa 258,5 Millionen Euro raus aus Deutschland. Die Bundesagentur für Arbeit meldet, die Gesamtsumme der jährlichen Auslandsüberweisungen habe sich seit 2010 mehr als verzehnfacht – von 35,8 Millionen Euro damals auf 525,7 Millionen Euro 2023.

Ein Grossteil des Kindergeldes fliesst laut Bundesagentur nach Polen, im ersten Halbjahr gingen 111 Millionen Euro ins Nachbarland. Weitere Summen flossen in osteuropäische Länder wie Rumänien und Kroatien.

Anspruch auf Kindergeld haben Deutsche, die im Ausland leben und in Deutschland steuerpflichtig sind, sowie in Deutschland arbeitende EU-Bürger und Staatsangehörige mit entsprechenden Abkommen wie etwa die Türkei.

CDU-Finanzexpertin Antje Tillmann erklärte, dass es sich bei den Zahlungen um gesetzlich geregelte Ansprüche handelt, dennoch ärgern wenige Missbrauchsfälle die deutsche Öffentlichkeit.

Ein Versuch, die Kindergeldzahlungen an die Lebenshaltungskosten der jeweiligen Länder anzupassen, scheiterte 2018 im EU-Parlament.