Bewegt sich Wolodymyr Selenskyj? Ist er zu Zugeständnissen bereit, um das sinnlose Schlachten zu beenden? Erstmals hat der ukrainische Staatschef in Aussicht gestellt, auf russisch besetzte Gebiete zu verzichten. Im Gegenzug müsse die Rumpf-Ukraine unter den Schutz der Nato gestellt werden, damit «Putin nicht wiederkommt».

Klingt bestechend. Ist es aber nicht, denn der Vorschlag beseitigt nicht die Ursache für den Krieg, sondern zementiert sie: die Nato-Mitgliedschaft.
Russland lehnt sie ab. Nicht aus einer Laune heraus, sondern aus existentiellen Sicherheitserwägungen. Moskau will keine Nato-Raketen ein paar Flugminuten vor seiner Haustür.

Daran hat sich nichts geändert. Russland ist zu Zugeständnissen bereit, aber nicht in dieser zentralen Frage. Das weiss auch Selenskyj. Deshalb ist sein Vorschlag unaufrichtig.

Ihm ist klar, dass er Flexibilität mimen muss, bevor Donald Trump sein Amt antritt. Doch er setzt weiter auf die Falken in den USA, für die die Nato-Mitgliedschaft das eigentliche Kriegsziel ist.

Erst wenn Trump sie entmachtet, gibt es eine Chance auf Frieden in Europa.