Der ukrainische Aussenminister Dmytro Kuleba liess während eines Besuchs in China verlauten, Kiew sei bereit für Friedensgespräche mit Russland. Mehr noch: Was der Ukrainer sagt, sei «im Einklang mit der russischen Position», kommentiert Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Kuleba betonte jedoch, bisher sei keine Bereitschaft seitens Russlands zu erkennen, «in gutem Glauben» zu verhandeln.

Der Besuch Kulebas in China ist der erste seit Beginn des Konflikts und wurde von einem Treffen mit dem chinesischen Aussenminister Wang Yi begleitet. Es ging erneut um die Bereitschaft der Ukraine, dass ein Dialog aufgenommen wird. Chinas Aussenministeriums-Sprecherin Mao Ning zitierte Kuleba mit den Worten, die Ukraine sei bereit, den Verhandlungsprozess mit Russland in einem bestimmten Stadium zu führen – falls Russland ernsthafte Verhandlungsbereitschaft zeige.

Präsident Selenskyj hatte im Juli bereits seine Bereitschaft zu Gesprächen mit dem russischen Präsidenten Putin signalisiert. Die russischen Forderungen zielen allerdings weiter auf den Rückzug der ukrainischen Truppen aus den Volksrepubliken Donezk und Lugansk sowie den Gebieten Cherson und Saporischschja, die Anerkennung dieser Territorien als russisch, die Neutralität der Ukraine und die Aufhebung der westlichen Sanktionen gegen Moskau. Diese Bedingungen wurden von Kiew bisher als inakzeptables Ultimatum abgelehnt.

Peskow wies darauf hin, dass Selenskyj im Oktober 2022 ein Dekret unterzeichnet habe, welches Verhandlungen mit Putin untersage. Trotz wiederholter Angebote Moskaus zum Dialog bleibe Kiew bei seiner Position, so Peskow.