Auch wenn der Krieg enden sollte, wollen viele in den Westen geflüchtete Ukrainer nicht in ihre Heimat zurückkehren. Dies geht aus einer Umfrage des Münchner Ifo-Instituts hervor. Demnach will ein Viertel der Kriegsflüchtlinge langfristig im Ausland bleiben.

Ein gutes Drittel plant eine Rückkehr, sobald die Lage in der Ukraine wieder als sicher eingeschätzt wird. Schnell wird dies allerdings nicht passieren, wie Panu Poutvaara, der Leiter des Ifo-Zentrums für Migrationsforschung, erklärte: «Lediglich 4 Prozent planen eine baldige Rückkehr, unabhängig von der dortigen Sicherheitslage.»

Knapp 11 Prozent der Geflüchteten sind laut der Befragung bereits in die Ukraine zurückgekehrt. Weitere 25 Prozent sind noch unentschlossen.

«Unsere Ergebnisse zeigen, dass zwar nach wie vor viele der geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainer in ihr Land zurückkehren möchten, allerdings ist für die überwiegende Mehrheit der Verlauf des Krieges ein entscheidender Faktor», sagte Ifo-Migrationsforscherin Yvonne Giesing.

Je länger Russland in der Ukraine Krieg führe, desto mehr von dort Geflohene könnten sich eine Zukunft ausserhalb des Landes vorstellen. «Kurz nach der Flucht gaben lediglich 10 Prozent der Ukrainer an, sich langfristig ausserhalb der Ukraine anzusiedeln», schreibt das Ifo-Institut. «Bis Ende 2023 ist dieser Anteil durchschnittlich um 1,6 Prozentpunkte pro 100 Tage gestiegen.»

Im Westen sinkt derweil die Bereitschaft, noch mehr Flüchtlinge aus der Ukraine aufzunehmen. So stufte etwa Norwegen kürzlich bestimmte Teile im Westen des Landes als sicher ein. Menschen von dort erhalten in Norwegen kein Asyl mehr.