Führende SPD-Politiker wie die Parteichefin und der Generalsekretär sollen ein Auftrittsverbot für TV-Talkshows bekommen – weil sie mit ihren Worten der eigenen Partei schaden. Diese Forderung hat die Brandenburger Finanzministerin und stellvertretende SPD-Vorsitzende Katrin Lange erhoben. Nach ihren Worten hätten mediale Auftritte von Saskia Esken und Kevin Kühnert nach den Wahlschlappen von Thüringen und Sachsen für «unerträgliche» parteischädigende Debatten gesorgt. Ein Verzicht auf solche Auftritte könne helfen, die öffentliche Wahrnehmung der Partei zu stabilisieren, sagt Lange in der der Bild-Zeitung.

Die Sorge der Sozialdemokratin ist berechtigt, denn in drei Wochen wird in Brandenburg gewählt. Auch dort droht der in Potsdam regierenden SPD eine Wahlniederlage. Aus diesem Grund hat Ministerpräsident Dietmar Woidke bereits seinem Parteifreund, Bundeskanzler Olaf Scholz, nahegelegt, von Wahlkampfauftritten abzusehen. Scholz lebt in Brandenburg.

Lange kritisierte insbesondere Eskens Äusserungen zum Terroranschlag in Solingen, die innerhalb der Partei auf scharfe Kritik gestoßen seien. In diesen Situationen habe Esken durch ihre Aussagen mehr Verwirrung gestiftet als Klarheit geschaffen, was wiederum zu Kopfschütteln und Unmut in der Basis geführt habe.

Der Frust innerhalb der SPD über das Abschneiden bei den Landtagswahlen in Ostdeutschland ist groß. Die Partei erzielte dort nur einstellige Ergebnisse. Es wird erwartet, dass die Debatte um Eskens Zukunft als Parteivorsitzende in den kommenden Wochen weiter an Fahrt gewinnen wird, schreibt die Bild-Zeitung.

Die 3 Top-Kommentare zu "«Unerträglich»: Brandenburger SPD-Ministerin fordert Talkshow-Verbot für SPD-Chefin Saskia Esken"
  • openeyesopenmind

    Sie sollen eben schon auftreten, und zwar so oft wie möglich! Damit der Wähler sich ein absolut klares Bild machen kann was er wählt! Bitte noch mehr Auftritte!

  • Socrates9Zico10

    Treten Scholz und die Ampelkoalition zurück, wenn die AfD auch in Brandenburg gewinnen sollte? Es wäre eine erdrutschartige Niederlage, wenn die SPD ihr Stammland Brandenburg verlieren würde, hoffentlich!

  • Android

    Das erinnert mich an sleepy Joe, den sie im Wahlkampf 2020 im Keller versteckt haben, damit er sich nicht blamiert in der Öffentlichkeit.