Aktuell befürworten 61 Prozent der deutschen Grünen-Wähler die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine. Was für eine Wandlung!

Vor einem halben Jahrhundert als Sammelbecken für Anarchisten und Pazifisten gestartet, ist die einstige Sponti- und Umweltschutzpartei heute ein Sturmgeschütz der westlichen Ideologie. Dabei war «grün» noch vor wenigen Jahren der Inbegriff der bunten Gesellschaft, beliebiger Lebensentwürfe in Frieden und Freiheit.

Mit dem Corona-Virus kam der Schwenk ins Autoritäre – Verwandlung Nummer eins. Die Maske wurde zum Ausweis korrekter Gesinnung. Die Ultra-Fortschrittlichen sehnten gar chinesische Verhältnisse herbei: Null Covid. Freiheit war einmal; fortan sollte die Vernunft regieren. Corona, Klima, Ernährung – überall Verzicht und Verbot im Namen der Wissenschaft. Follow the science. Verglichen mit den lustfeindlichen Grünen ist die katholische Kirche heute ein Freudenhaus.

Verwandlung Nummer zwei betrifft die Durchsetzung der Regeln mit Waffengewalt. Zum Beispiel in der Ukraine. Dort hat Russland die Regeln gebrochen. Und Regeln müssen durchgesetzt werden – genauso wie Regelbrecher bestraft, egal ob Maskenmuffel oder das russische Reich. Zu den Vollstreckern gehören bemerkenswert viele Frauen, Wortführerinnen des Krieges. Etwa die deutsche Aussenministerin, aber auch Liberale wie Marie-Agnes Strack-Zimmermann. Eisgrau die Frisur, stahlhart der Blick – wenn Strack-Zimmermann Kampfpanzer fordert, erstirbt jedes Widerwort.

Das ist die neue Wirklichkeit: Fortschrittliche Frauen bestehen auf Bestrafung, Männer stehen unschlüssig daneben. Exemplarisch der Bundeskanzler.

Den Zeitgeist des Krieges muss er noch verinnerlichen. Aber keine Sorge: Die Frauen (und die Verbündeten) helfen nach.