Nationaltrainer Murat Yakin ist nicht bekannt dafür, dass er sich in seiner Entscheidungsfindung immer konventionell verhält. Der Basler hat seine klaren Vorstellungen – und an denen hält er fest.
Dies ist auch dem Aufgebot für die Euro in Deutschland, die für die Schweiz am 15. Juni mit dem Spiel gegen Ungarn beginnt, zu entnehmen. So hält Yakin selbst im erweiterten Kader keinen Platz für YB-Goalgetter Cedric Itten frei. Auch Haris Seferovic, der routinierteste und verlässlichste Schweizer Stürmer, kann sich schon jetzt in die Ferien verabschieden.
Stattdessen bietet Yakin mit Breel Embolo und dem erst kürzlich eingebürgerten YB-Stürmer Joël Monteiro zwei momentan verletzte Spieler für das Turnier in Deutschland auf. Dies ist auch deshalb bemerkenswert, weil den Schweizern im Angriff Effizienz und Breite fehlen. Und ob angeschlagene Spieler dies ändern können, ist eher fraglich.
Trotzdem hält sich Yakin mit seinem vorläufigen 38-Mann-Aufgebot viele Optionen offen. Dies ist insofern nachvollziehbar, als die Vorbereitung auf den grossen Saisonhöhepunkt in ihrer Startphase ist – und viele Leistungsträger noch in ihren Klubs gefordert sind.
So finden der Final im Schweizer Cup oder das Endspiel der Champions League (mit dem Schweizer Goalie Gregor Kobel) erst am 2. Juni statt.
Vor diesem Hintergrund ist es aber umso erstaunlicher, dass Yakin schon jetzt auf Itten verzichtet. Mit fünf Treffern in zwölf Länderspielen weist der Basler eine Erfolgsquote aus, von der die meisten Schweizer nur träumen können.
Im Endspiel der Grosssponsoren steht auf dem Nationalshirt der Schweizequipe indirekt Nestlé oder UBS,. Dese Firmen haben weltweite Bedeutung., sieht man vom Wandel im Fahrstuhlgeschaeft ab. Was auch immer auf dem Nationaltrikot der Schweizer beworben ist, sei es die Winterthurer oder die Züricher Lebensversicherungsgesellschaft. Der Stiftungsrat des Schweizer Fußball hat viel zu verwalten, damit er Herrn Yukan langfristig hält. Die Feuerwehr in Genf löscht nicht im Tessin.
Fussball kompensiert bei sehr vielen etwas. Da ist für die Schweiz ein sehr guter Trainer wie Herr Murat Yukan perfekt. Das Risikomanagement Schweizer Banken muss in den Softskills den Stressfaktor besiegen, der von der CS auf die UBS uebergegangen ist. Fussball leistet diese notwendige Wirkung auf die Softskills der entscheidenden Schweizer Bank und der gesamten schweizerischen Bankenlandschaft. Gewinnt die Schweiz im Fußball, bewegt das viele Schweizer Gemüter. Und das Bankengeschaeft läuft.
Wie gut die Schweizer Mannschaft an der EM abschneiden wird, dürfte stark von Granit Xhaka abhängen. Xhaka gibt allerdings Grund für Optimismus. Am Meistertitel der ungeschlagenen Leverkuser hatte er wesentlichen Anteil. Xhaka zeigte sich bereits als charakterstark, als er sich weigerte, sich die COVID-Impfung spritzen zu lassen. Ebenso Tennistar Djokovic, der darauf seine geimpften Gegner in Wimbledon schlug. Xhaka und Djokovic- echte Champions!