Drei prominente hessische Grünen-Politiker, darunter der ehemalige Bundestags-Abgeordnete Hubert Kleinert, haben ihre Partei scharf kritisiert. In einem Gastbeitrag für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung werfen sie der Parteiführung vor, sich von der Realität abzukoppeln. Die Grünen, so die Autoren, befänden sich spätestens seit Anfang 2023 im Sinkflug und müssten dringend ihre ideologische Überheblichkeit ablegen.

Die Kritik fokussiert auf zentrale Themen wie das umstrittene Heizungsgesetz, das die Glaubwürdigkeit der Partei im Bereich Klimaschutz untergraben habe. Auch das als «Herzensthema» bezeichnete Projekt der Kindergrundsicherung sei zu einem bürokratischen Monstrum verkommen, das den Betroffenen kaum helfe. In der Migrationspolitik werfen die drei Realos der Parteiführung einen «naiven» Blick auf geflüchtete Menschen und fordern mehr Realismus sowie eine wirksamere Bekämpfung irregulärer Migration.

Auch die Grünen-Verkehrspolitik kommt nicht ungeschoren davon. Solange die Bahn in einem «erbarmungswürdigen Zustand» sei, bleibe die Verkehrswende eine reine Illusion. Die Autoren warnen, dass immer mehr Menschen grüne Politik als Bedrohung wahrnehmen würden, da die Verbindung von Ökologie und Sozialem nicht überzeugend vermittelt werde.