Den Namen Pasquale Paoli wird Wolodymyr Selenskyj nicht kennen. Ausserhalb seiner Heimat Korsika ist er vergessen, doch zu Lebzeiten lag ihm Europa zu Füssen.

So wie einst dem ukrainischen Präsidenten.

Wie Selenskyj war Paoli ein gefeierter Freiheitsheld, er kämpfte gegen die Grossmacht Frankreich.

Wie Selenskyj war Paoli hofierter Gast bei den Mächtigen. Sie überschlugen sich, ihm ihre Hilfe zu versichern.

Doch am Ende siegte die Realpolitik und mit ihr Frankreich. Paoli wurde abserviert.

Selenskyj droht das gleiche Schicksal. Niemand will sich mit ihm sehen lassen. Die Medien haben sich von ihrem Liebling abgewandt. Er ist ein Hindernis auf dem Weg zu einer Lösung.

Paoli war nicht der Erste, der von Freunden fallen gelassen wurde, und Selenskyj wird nicht der Letzte sein. Aber er ist der Nächste.

Hat er das verdient? Die Frage stellt sich nicht. Er wurde für eine bestimmte Rolle besetzt, die er eine Zeitlang überzeugend spielte. Nun, da ein neues Stück auf dem Spielplan steht, braucht man ihn nicht mehr.

Er war der Schauspieler. Regie führten andere.