Ein interner Machtkampf im ukrainischen Verteidigungsministerium sorgt für Unruhe unter den westlichen Partnern Kiews. Verteidigungsminister Rustem Umjerow und die Leiterin der ukrainischen Beschaffungsagentur DPA, Marina Besrukowa, geraten zunehmend aneinander. Laut der Washington Post droht der Streit die militärischen Waffenkäufe des Landes zu lähmen.

Verteidigungsminister Umjerow kritisiert die Arbeit Besrukowas als unzureichend und blockiert die Verlängerung ihres Vertrages – entgegen einer Entscheidung des DPA-Aufsichtsrats. Die von den USA und der EU finanzierte Antikorruptionsbehörde Antac reagierte mit einer Beschwerde gegen Umjerow. Ihm wird Amtsmissbrauch vorgeworfen. Die Antikorruptionsbehörde der Ukraine hat Ermittlungen eingeleitet.

Die DPA wurde 2022 nach Nato-Standards gegründet, um Korruption zu verhindern und Transparenz bei Rüstungsbeschaffungen zu gewährleisten. Besrukowa wirft Umjerow nun vor, «die Institution vorsätzlich zu zerstören».

Der G-7-Block, der zu den wichtigsten Waffenlieferanten der Ukraine zählt, drängt Kiew zur raschen Beilegung des Streits. Man verlange eine funktionierende Beschaffungsstruktur dafür, die Rüstungslieferungen nicht zu gefährden. Die EU hatte allein für 2025 eine Milliarde US-Dollar für die DPA bereitgestellt.