US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump und sein Wahlkampfteam haben in den letzten Monaten eine aggressive Kampagne gegen die Überprüfung von Fakten in den Medien gestartet. Sie fordern, dass Journalistenorganisationen und Fernsehsender die Praxis der Faktenprüfung aufgeben, wenn sie mit Trump zusammenarbeiten wollen. Das schreibt die Washington Post.

Im August lehnte Trump ein Interview mit Journalisten um ein Haar ab, weil seine Aussagen überprüft werden sollten. Auch nach seiner Debatte mit Kamala Harris sowie derjenigen zwischen seinem Vizekandidaten J. D. Vance und dem demokratischen Anwärter Tim Walz kritisierte Trump mehrfach die Journalisten für ihre Faktenüberprüfungen.

Im Oktober weigerte sich Trump, an einem Interview mit «60 Minutes» teilzunehmen, da er nicht mit der Faktenprüfung der Sendung einverstanden war. Seine Berater drängten zudem, bei der Vizepräsidentendebatte keine Faktenchecks durchzuführen. Vance beschwerte sich daraufhin während der Sendung, als ein Moderator ihn korrigierte.

Lucas Graves, Professor für Journalismus, betonte, dass Trumps Haltung gegenüber Faktenchecks typisch für Teile des rechten politischen Establishments sei, das diese zunehmend ablehne. Dies, obwohl die Washington Post feststellte, dass Trump während seiner Präsidentschaft über 30.000 falsche oder irreführende Aussagen gemacht hat.