Es ist nicht lange her, da zogen deutsche Soldaten mit Besenstielen ins Manöver, weil sie keine Sturmgewehre hatten.

Doch jetzt will Deutschland militärische Grossmacht sein. Geführt von Feldmarschall Boris Pistorius.

In den USA hat der Minister den Führungsanspruch Deutschlands angemeldet. Neben, nicht mehr hinter den USA. Was wohl Augenhöhe bedeuten soll.

Munter bramarbasierte er drauflos. «Sicherheitsrenaissance», «sicherheitspolitische Mündigkeit», Führung, natürlich weltweit: Afrika, Naher Osten, Indopazifik – also auch China.

Der letzte Deutsche, der Truppen dorthin sandte, war Kaiser Wilhelm II. So «neu in der deutschen Geschichte», wie Pistorius behauptet, ist der Ansatz also nicht.

Der Unterschied: Zu Kaisers Zeiten war Deutschland wirklich eine Grossmacht. Heute ist es bestenfalls eine – auch ökonomisch – serbelnde Mittelmacht.

Und was den Führungsanspruch «neben» den USA angeht: Ein Blick auf Ausgaben und Arsenale beider Staaten sollte Pistorius schnell überzeugen, wie lächerlich sein Anspruch ist.

Deutschland will wieder Heldentaten vollbringen? Vorerst tönt es mehr nach Maulheldentum.