Wolfgang Schäuble, der langjährige CDU-Politiker und ehemalige Präsident des Deutschen Bundestags, ist im Alter von 81 Jahren verstorben. Dies gab seine Familie am Mittwochmorgen bekannt. Schäuble, der dienstälteste Abgeordnete des Bundestags, verstarb am Dienstagabend friedlich im Kreise seiner Familie zu Hause.

Nach Informationen der Bild-Zeitung litt Schäuble seit Jahren an einer Krebserkrankung, die jedoch nur seinem engsten Umfeld bekannt war. Seine politische Laufbahn für die CDU im Bundestag erstreckte sich über mehr als ein halbes Jahrhundert. Schäuble ist der Rekordhalter für die längste Amtszeit im deutschen Parlament.

Der in Freiburg geborene Schäuble war seit 1969 mit seiner Frau Ingeborg verheiratet. Er hinterlässt vier Kinder und vier Enkelkinder. Seit einem Attentat im Jahr 1990 war er auf einen Rollstuhl angewiesen. Schäuble war eine Schlüsselfigur in der deutschen Politik. Er hatte einen massgeblichen Einfluss auf die parlamentarische Demokratie der Bundesrepublik.

Seine politische Karriere begann 1972 mit der Wahl in den Deutschen Bundestag. Er diente als Kanzleramtschef unter Helmut Kohl und war 1989 Bundesinnenminister, wo er massgeblich an den Verhandlungen und der Unterzeichnung des Vertrags zur deutschen Einheit beteiligt war.

Nach der Abwahl von Kanzler Kohl im Jahr 1998 wurde Schäuble Oppositionsführer und CDU-Chef, trat aber im Jahr 2000 im Zuge der Spendenaffäre seiner Partei von diesen Ämtern zurück. Seine politische Karriere krönte er mit der Position des Bundestagspräsidenten, die er von 2017 bis 2021 innehatte.