Besorgte Politiker, Pädagogen und Medienmenschen fragen derzeit: Ist der Schweigefuchs noch «zeitgemäss»? Also Zeigefinger und kleinen Finger erhoben, als Öhrchen, Daumen und die beiden anderen Finger zusammengeführt wie eine Schnauze? Weil diese Geste auch bei den Grauen Wölfen beliebt ist und mindestens so schlimm ist wie «Alles für …»?

Ich gebe zu: Ich wusste gar nicht, dass diese Geste auch pädagogischen Zwecken dient und «Ruhe!» befiehlt. Auch musste ich ein wenig üben, bis ich die Geste so schnell hinbekam wie den sogenannten Stinkefinger, eine in vielen Lebenssituationen nützliche Antwort auf allerlei Zumutungen.

Doch mittlerweile bin ich der Überzeugung, dass der Schweigefuchs nicht nur zeitgemäss ist, sondern überaus aktuell.

Bevor der gebildete Zeitgenosse si tacuisses, philosophus mansisses präludieren kann, ist schon der Schweigefuchs gezeigt, der gebieterisch fordert, mit dem Geschwalle aufzuhören, das Politiker innen und aussen uns antun. Wer bitte ist denn auf die Idee gekommen, Annalena Baerbock sei befähigt, Kanzlerin zu werden, wo sie doch noch nicht einmal Aussenministerin kann? Doch wohl nur Baerbock selbst.

Und deshalb: Ruhe bitte! Und zwar sofort!