Nur 9 Prozent der Deutschen haben Vertrauen in die politischen Parteien, wie eine aktuelle Umfrage der Körber-Stiftung zeigt. Dies ist ein Tiefpunkt. 2020 waren es noch 29 Prozent der Befragten.

Gemäss der Umfrage, die verschiedene Medien aufgreifen, ist auch das Vertrauen der Bürger in die deutsche Demokratie gesunken: Während 2021 noch etwa ein Drittel der Befragten geringes Vertrauen in die demokratischen Institutionen äusserte, stieg diese Zahl nun auf 54 Prozent.

Etwa 90 Prozent der repräsentativ befragten Personen betonen die Bedeutung von Freiheit, Gleichheit vor dem Gesetz sowie das Recht auf freie Meinungsäusserung und geheime Wahlen. Gleichzeitig sind 71 Prozent der Ansicht, führende Persönlichkeiten in Politik und Medien lebten in einer eigenen Welt und schauten auf die Bevölkerung herab. Knapp die Hälfte – 46 Prozent – empfindet die gesellschaftliche Gerechtigkeit in Deutschland als unzureichend.

Bemerkenswert: 86 Prozent der Deutschen wünschen sich mehr Mitsprache – insbesondere auf kommunaler Stufe (93 Prozent) und auf Landesebene (91 Prozent). Aber auch auf Bundesebene plädieren 85 Prozent für eine intensivere Beteiligung. Zugleich stimmen 56 Prozent der Befragten der Aussage zu, dass politische Akteure mit mehr Macht und Durchsetzungswillen notwendig seien, um rasche und grundlegende Entscheidungen treffen zu können.