Der Begriff der Stunde in der Schweizer Politik lautet «Finta». Er umfasst neben Frauen auch intergeschlechtliche, nonbinäre, Trans- und Agender-Personen. Und er spiegelt das neue Parteiprogramm der Zürcher SP.

Die Genossinnen und Genossen haben an ihrem Parteitag beschlossen, die bisherige Geschlechterquote für Parteiämter und Wahllisten aus den Statuten zu streichen.

Hintergrund: Die Fokussierung auf nur zwei Geschlechter sei diskriminierend und entspreche nicht mehr der Realität. Die Partei wünscht sich eine «ausgewogene Vertretung verschiedener Lebensrealitäten» in den politischen Gremien – beispielsweise bezüglich Migrationshintergrund, Alter oder sexueller Orientierung.

Die ganze Diskussion führt nun aber endgültig ins leicht Absurde. So wollten die Juso verbieten, dass sogenannte Cis-Männer (also jene, die sich mit ihrem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht identifizieren) in SP-Gremien und auf Wahllisten auf über 50 Prozent kommen können.

Die Partei nahm dieses Anliegen dankbar auf – allerdings in anderer Form: Künftig soll mindestens die Hälfte der Kandidierenden aus «Finta-Personen» bestehen. Dies wiederum bringt die ländlichen Parteien in Zugzwang. Denn sie verfügen nicht über das nötige Potenzial an non-binären und intergeschlechtlichen Politikern.