Angesichts steigender Temperaturen, zunehmender Gewaltverbrechen und ungebremster illegaler Einwanderung fürchten Demokraten einen langen, heissen Sommer. Laut einer neuen Umfrage von Yahoo News / Yougov «beginnen wachsende Sorgen über Kriminalität Präsident Bidens Zustimmungswerte zu belasten». Über die Hälfte der Befragten (55 Prozent) sind der Meinung, dass Gewaltverbrechen ein «sehr grosses Problem» darstellen und die Sorgen über das Coronavirus bei weitem übersteigen würden, jenem Thema also, das Biden die Tür ins Weisse Haus überhaupt erst geöffnet hat.

Progressive Kräfte der Demokraten behaupten unverfroren, die aktuelle Gewaltspirale in amerikanischen Städten habe nichts mit mangelnder Polizeipräsenz zu tun. Zentristen der Partei hingegen wünschen den verheerendsten politischen Slogan des Jahres 2020 in den Hades. «‹Defund the police› [entzieht der Polizei die Gelder] ist eine Parole, von der ich wünsche, sie wäre nie geäussert worden», klagt die Demokratin Cheri Bustos aus Illinois. Derweil versucht die Pressesprecherin des Weissen Hauses, Jen Psaki, auf lächerliche Weise, den Republikanern die Schuld anzuhängen. Am Montag meinte sie, die Republikaner seien die tatsächlichen Abrüster der Polizei, weil sie gegen Bidens 1,9 Billionen Dollar schweres Covid-Hilfspaket gestimmt hätten.

Eingeklemmt zwischen seiner radikalen Basis und der öffentlichen Meinung, sucht Biden verzweifelt nach einer politisch sicheren Schutzzone – fünf Schritte hinter seiner unglücklich agierenden Vizepräsidentin Kamala Harris. Die Migrationsbeauftragte besuchte letzte Woche erstmals die Grenze. In El Paso, Texas, Hunderte Meilen vom veritablen Krisengebiet entfernt, auf einem Zwischenstopp zurück in ihren Heimatstaat Kalifornien.