Das scheint zu halten: Der Schaffhauser Ständerat Thomas Minder, der mit dem «Swiss Award» in der Kategorie Politik ausgezeichnet wurde, erschien zur Preisverleihung im Zürcher Hallenstadion mit der Yogaleh­rerin Aquila Camenzind und dem Sekretär des Komitees gegen «Abzockerei», Claudio ­Kuster. Aquila Camenzind, die indische Wurzeln hat, trug ein rotes Kleid von einem «indischen Designer» und einen Paschminaschal. Wie Thomas Minder unserer (auch aus Schaffhausen kommenden) Fotografin sagte, fühle er sich durch den «Swiss Award» geehrt, aber in erster Linie ­sehe er sich als Unternehmer. Der eiserne Junggeselle zeigte sich letzten Sommer in Einsiedeln, bei der Premiere des «Welttheaters», erstmals mit der Yogalehrerin.

Eine richtige Glanznummer zog Noëmi Nadelmann ab, als sie – ihr letzter Auftritt, ehe sie das Flugzeug Richtung Sydney bestieg – in der Burghalde Lenzburg Gast in der Kulturveranstaltung «Prosecco» war. Ganz Bühnenstar, gab sie sich sexy, selbstbewusst, strahlend. Organisator Peter Sterki begleitete sie am Klavier, sie sang Schubert, Puccini und Verdi, und in einem Interview (das zu führen ich das Vergnügen hatte) legte sie bereitwillig ihr ganzes Leben offen. Nadelmann, das weiss mittlerweile das ganze Land, glaubt, den Mann ihres Lebens gefunden zu haben, und folgt ihm nach Australien. Lyndon Terracini ist ein Bariton, der heute die Opera Australia leitet. Die beiden lernten sich vor 23 Jahren kennen, es war Liebe auf den ersten Blick. Noëmi liess sich sofort von ihrem ersten Mann ­Michael Epstein scheiden, doch da Terracini verheiratet war und kleine Töchter hatte, verzichtete man und trennte sich. Vor zwei Jahren hat er sich wieder gemeldet, jetzt sind sie ein Paar.

Nadelmann betont, dass sie nicht auswandert. Zumal die Stadt Zürich, von der sie eine günstige Wohnung hat, bereits bei ihr angerufen hat, um zu fragen, ob die Wohnung jetzt frei wird. Sie hat noch berufliche Verpflichtungen hier, im Sommer singt sie in Avenches erstmals die Carmen (zwei Vorstellungen als Zweitbesetzung nach Béatrice Uria Monzon). Auch die Wiederaufnahme «Die Soldaten» in der Komischen Oper Berlin (Koproduktion mit dem Opernhaus Zürich) steht bevor. Ansonsten, sagt sie, sei der Zeitpunkt günstig für den neuen Lebensabschnitt. Sie habe weniger Engagements als früher, versuche in ein schwereres Rollenfach zu wechseln, möchte Fidelio singen und hat sogar Gustav Kuhn, dem auf Richard Wagner spezialisierten Intendanten der Tiroler Festspiele, vorgesungen.

Noëmi Nadelmann ist voller Hoffnung. «Ich war mein Leben lang, als alleinerziehende Mutter, auf mich selbst gestellt. Jetzt habe ich erstmals einen Mann, der für mich schauen will.» Lyndon Terracini steht kurz vor der Scheidung von seiner Frau Liz. 2012 erzählte er dem Sydney Morning Herald, dass er unter Depressionen leide, ein Workaholic sei und zu viel Wein trinke. Wir wünschen Noëmi Nadelmann nur das Beste, aber vielleicht ist es doch keine schlechte Idee, wenn sie die Wohnung in Zürich behält.

Erst wurde fein gespeist (Sakuski-Variationen, Lachs in Orangenöl mit Kaviar, Soljanka mit Pelmeni, grillierter Stör auf Sauerkraut mit Preiselbeeren, Entenbrust mit Entenleber, Waldbeerensuppe mit Sauerrahmglace), mit viel Wodka wurden Toasts ausgebracht, dann wurde getanzt bis lange nach Mitternacht. Lustig war der «Russische Abend» im Hotel «Storchen» in Zürich. Hoteldirektor Jörg Arnold und seine Frau Inna ­Arnold, ehemalige Volleyballspielerin aus ­Usbekistan, bewirteten eine illustre Gästeschar. Sogar Kindheitsfreunde aus seiner Heimat Flüelen waren da, ein paar umwerfende Russinnen, der Weinhändler Gérald Clavien aus dem Wallis, der Botschafter aus der Ukraine, Ihor Dir, dessen Frau Galina als Opernsängerin überraschte und das Trinklied aus «La Traviata» sang. Gefehlt hat Elmar ­Ledergerber, Präsident Zürich Tourismus ­(Arnold ist Vorstandsmitglied). Er musste wegen einer Lebensmittelvergiftung absagen.

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