Am Anfang war der Mini. Der Mini war ein wirklich kleines britisches Auto. Aber es gab Probleme, und irgendwann gehörte der Mini zum deutschen Autokonzern BMW und wurde grösser. Und er wurde ein grosser Erfolg, ein Kultauto, sagten die Leute. Dann wurde der Mini noch grösser, aus einem Kleinwagen für schöne Frauen, junge Männer mit Stil oder ­attraktive Paare wurde ein kompaktes Familien­auto, das aussah, als hätte man den Mini einer Anabolika-Kur unterzogen: der Countryman. Mittlerweile gibt es so viele Spielarten des ­Mini, dass jeder Normalautofahrer längst die Übersicht verloren hat. Das neueste Modell heisst Paceman, hat bloss zwei Türen und ein hinten abfallendes Dach.

Der Paceman ist kein Schönling, sondern ein Charaktertyp, an den man sich gewöhnen muss. Aber der kleine Dicke sieht je nach Lackierung (zum Beispiel Silber mit schwarzem Dach) recht gut aus. Nicht viel geändert hat sich im Innenraum, der riesige Tacho mit integriertem Farbdisplay und den beiden oben sitzenden runden Lüftungsdüsen sieht immer noch aus wie Mickymaus. Das ganze Innendesign ist – nun ja – Geschmackssache und leidet nach unserem Eindruck etwas unter Überoriginalität. Im Vergleich mit dem Countryman wirken die Materialien im Paceman etwas hochwertiger.

Richtig Freude macht der grosse Mini aber, sobald er fährt. Die Bodenfreiheit ist kleiner als beim Countryman, was der Dynamik zu­gutekommt. Das Fahrwerk ist, wie eigentlich immer beim Mini, hervorragend. Sieben ­Motoren stehen zur Auswahl, und drei davon kann man mit dem Allradantrieb All4 kombinieren. Wir fuhren den Mini Cooper S Paceman All4 mit Benzinmotor und 184 PS. Auf der Autobahn beschleunigt der Mini zügig, gleitet ­ruhig und komfortabel dahin, und man hat ­immer noch etwas Kraft in Reserve, um zu überholen. Und selbst voll­beladen mit vier Personen und Gepäck (was ­alles erstaunlich gut hineinpasst) fährt sich der Pace­man sogar auf Bergstrecken gut.

Allerlei Zubehör

Der Mini sei ein emotionales Produkt, sagen die Verantwortlichen der Automarke. Wer ­einen fährt, liebt ihn wie ein Haustier und stattet ihn mit allerlei Extras aus. Zwischen den Rücksitzen gibt es eine Metallschiene, auf der man Zubehör anbringen kann: Getränkehalter, Aschenbecher oder eine iPad-Halterung. Auch beim Innen- und Aussendesign gibt es unzählige Möglichkeiten, aus seinem Fahrzeug einen einzigartigen Mini zu machen. Damit wurde dieses Auto sehr, sehr erfolgreich, und deshalb kann man davon ausgehen, dass auch der neue grosse Mini mit nur noch zwei Türen und abfallendem Dach seine Anhänger finden wird. Und nachdem wir stundenlang mit dem Mini Paceman rumgefahren sind, können wir das durchaus verstehen.

Damit endet die Geschichte vom Mini nicht, nachdem man dem grossen Mini zwei Türen abgenommen hat, sind weitere Formen denkbar, zum Beispiel ganz ohne Dach  . . .  Man ­wartet gespannt auf das nächste Kapitel.

Mini Cooper S Paceman All 4

Leistung: 184 PS, Hubraum: 1598 ccm
Höchstgeschwindigkeit: 212 km/h
Preis: Fr. 38 700.–