Gott straft sofort», höre ich zuweilen den Volksmund sagen. Der schalkhafte Unterton ist nötig, denn derjenige, der sofort straft, ist nicht Gott. Gott verweigert öfters Strafmassnahmen. Die Empörung darüber beginnt schon in der Bibel, wie Psalm 73 zeigt: «Ich ereiferte mich über die Prahler, als ich sah, dass es den Frevlern so gut geht. Sie leiden keine Qualen bis zu ihrem Tod.»
Berühmt ist der ebenso empörende umgekehrte Fall: Der schuldlose Hiob, der Gott fürchtete und das Böse mied, wurde durch Schicksalsschläge bis aufs Blut gequält. Seine Freunde drangen in ihn, er habe gewiss eine Sünde begangen und möge nachdenken. Sie irrten. Gott kann Ungerechtigkeiten zulassen.
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