Pablo Picasso, Guernica, 1937 – Es war ein Montag, ein 26. April vor 85 Jahren, als auf der Klaviatur des Krieges und der Vernichtung die bisher schrecklichste Melodie des Jahrhunderts gespielt wurde. Sie übertönte in ihrer Brutalität und Brachialität alle andern, jene von Verdun oder der Somme; Guernica, die heilige Stadt der Basken, es war Markttag. Die deutsche Legion Condor warf eine Fliegerbombe nach der andern, übte für später das Handwerk des flächendeckenden Bombardements, bis die Stadt nur noch ein Gerippe aus Schutt, Stein und Asche war, unter denen die Menschen lagen. Nur ein paar Wochen, kürzer als jeder Krieg fast, brauchte Picasso (1881–1973), um «Guernica» ...
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Picassos Guernica zeigt, dass der Homo sapiens, der sich zur "Krone der Schöpfung" ernannt hat, zu den wenigen Tierarten gehört, die der Evolution aus dem Ruder gelaufen sind. Die Sentenz homo homini lupus von Titus Maccius Plautus ist über 2000 Jahre alt. Ein Blick in die Geschichte und auf die rund 20 aktuell "stattfindenden" Kriege zeigt, dass Arthur Koestler recht hatte, als er den Menschen als Irrläufer der Evolution bezeichnete. Und die Weltbevölkerung wächst täglich um weitere 250'000.
Als Belgrad in Schutt und Asche gelegt worden ist und ganze Landstriche mit Uranmunition vergiftete worden sind, war das Gemälde kein Thema in der westlichen Presse. Vielleicht weil es um eine Westliche (US) Millitärbasis auf dem Balkan ging. Dazu musste vorher ein Staat gegen seinen Willen geteilt werden.