Wer solch gescheitertes Führungspersonal in der EU-Kommission arbeiten lässt, muss sich nicht wundern, dass Europa in einer institutionellen Krise steckt. Zahlreiche Baustellen machen das deutlich. Da wundert man sich nicht mehr, wenn Rumänien als korruptes Land das EU-Präsidium führt. Die europäischen Spannungsfelder und der Brexit haben auch ihre Auswirkungen auf die Schweiz. Das Rahmenabkommen mit der EU ist Zitterpartie und Hochrisiko zugleich. Dennoch tut der Bundesrat gut daran, einen Canossagang nach Brüssel zu vermeiden und mit Selbstbewusstsein die Schweiz als Modell für Europa zu vertreten. Ohne direkte Demokratie, Föderalismus, Milizsystem, Bürgernähe, gelebte Multikulturaltiät (mit vier Landessprachen) und Respekt vor Minderheiten, wie wir dies seit 1848 vorleben, wird Europa keine Zukunft haben. Roger E. Schärer, Feldmeilen
Nicht nur Devisenverluste gehen zu Lasten des Volksvermögens, auch Devisengewinne sind aufgeschobene, beispielsweise verdeckte Verluste, weil sie von Notenbanken erzeugte, gigantische Marktmanipulations-Blasen sind. Mit geostrategischer Umverteilung zur Konkursverzögerung von EU und USA wollen Profiteure und Vasallen die Probleme auf unsere Kosten lösen: Nicht der Franken ist zu stark, nein, unsere Regierung und die anderen Währungen sind zu schwach! Bruno Ackermann, Adligenswil
Vielen Dank für den ersten (!) vernünftigen Artikel über Brasilien. Peter Toscan, Zürich
In seinem berührenden Beitrag stellt Gerhard Pfister seine engere Heimat mit so viel Zuneigung vor, dass beim Leser, dem die Gegend vertraut ist, ureigene Reminiszenzen hochkommen. Allerdings erwähnt Pfister mit keinem Wort einen der wichtigsten Zeitzeugen des schweizerischen Selbstbehauptungswillens: die «Bloodhound»-Lenkwaffenstellung beim Kloster Maria Hilf auf dem Gubel ob Menzingen. Die BL-64 wurde ab den 1950er Jahren nicht nur zur Wahrung der schweizerischen Lufthoheit, sondern auch zu derjenigen des Vereinigten Königreiches sowie von Australien, Schweden und Singapur eingesetzt. Jahr für Jahr pilgern Luftwaffenveteranen dieser Länder auf den Gubel, um der einstigen Paradewaffe ihre Reverenz zu bezeugen, und sie werden bei ihrem Besuch von den Schwestern vom Heiligen Kreuz gastfreundlich verköstigt. Es täte auch jedem unserer Entscheidungsträger gut, im Rahmen des gegenwärtigen polit-taktischen Hickhacks um die Gestaltung unserer künftigen Luftraumverteidigung dieses Mahnmal unserer unbedingten Verteidigungsbereitschaft während des Kalten Krieges zu besichtigen – als modernes Pendant zum «Hütet euch am Morgarten»! Jürg Lindecker, Greifensee
In Ihrem bemerkenswerten Editorial klassifizieren Sie religiöse Menschen als Drogensüchtige, die meinen, eine exklusive Standleitung zu Gott zu haben, denn Gottes Wille sei für den Menschen nicht fassbar. Auch wenn ich dem zweiten Teil Ihrer Aussage zustimme, ist Ihre Argumentation nicht zwingend. Das Verhältnis von Gott zu den Menschen ist nicht reziprok. Er versteht uns, da er uns geschaffen hat. Und wenn er will, ist es ihm durchaus möglich zu kommunizieren. Benutzt wird dabei die individuelle Standard-Standleitung, über die jeder Mensch verfügt, sobald er bereit ist, den Hörer abzunehmen und in sich hineinzuhorchen. Landläufig nennt man das Beten. Und viele Menschen, die das regelmässig machen, äussern sich erstaunlich übereinstimmend über den Effekt – was diesen wiederum empirisch nachweisbar macht. Konstantin Beck, Hünenberg See
Die Linken unterstützen alles, was die «Weltherrschäftler» wollen: die Globalisierung nicht nur des Handels, sondern auch der Menschen. Um das zu erreichen, wollen sie die Nationalstaaten abschaffen. Die Aussage, man dürfe mit den Rechten nicht diskutieren, da deren Diskussionsbereitschaft eine Falle sei, führt zur Spaltung der Bevölkerung – und letztendlich zu Krieg. Werner Frey, Bronschhofen
Frau Schutzbach sollte doch lieber mal die Geschichte der SVP und jene der vormaligen Bauern-, Gewerbe- und Bürgerpartei (BGB) studieren, welche massgebend und mit Erfolg die Nazi-Ideologie bekämpft hat. Gott sei Dank gibt es noch die Weitsicht in der Weltwoche – und neuerdings Tamara Wernlis Weltsicht («Tamaras Welt»). Peter M. Linz, Büsserach
Mit welchem Recht lächeln wir eigentlich über die Potentaten in sogenannten Bananenrepubliken, die das Geld der Bürger in die eigene Tasche lenken? Es wäre schön, wenn Johann Schneider-Ammann in die Geschichte einginge als einer der wenigen Bundesräte mit Charakter und Anstand. Max Knecht, St.Gallenkappel
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