«Geduld, Majestät, denken Sie an Churchill»: Historikerin Debray.
Bild: DANIEL OCHOA DE OLZA / KEYSTONE
Mein gefallener König
Revoluzzer-Tochter Laurence Debray zählt zu den engsten Vertrauten von Juan Carlos I. Was sie über den Monarchen im Exil zu erzählen hat, erinnert an ein Shakespeare-Drama.
Genf
Es regnet leise an diesem 23. Februar 1981 in Madrid. Das spanische Parlament tagt, um den Nachfolger von Regierungschef Adolfo Suárez zu wählen. König Juan Carlos I. hat ihn im Juli 1976 mit den Staatsgeschäften betraut, sieben ...
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Juan Carlos war damals gerade zur richtigen Zeit am richtigen Ort. So dumm, ein "Tonto" wie eine spanische republikanische Familie bei der ich im Jahr 1971 in Barcelona wohnte, den zukünftigen König bezeichnete, war er eben nicht. Er hat intuitiv gespürt, dass der Franquismus abgewirtschaftet hat. Die Szene zum Sturm auf das Parlament habe ich immer noch intus. Unter Franco durften im Jahre 1971 nicht mal 5 Leute zusammen parlieren, sonst wurden sie von der Guardia Civil verjagt oder verhaftet
Für mich letztlich ein ungeeignetes Ziel der Begierde. "Ihr" König, zehrend vom Ruhm der überstandenen Putsches, in den letzten Jahren ein ungenierter Unsympath. Beim Abschlachten eines Elefanten musste der königliche Stümper sieben Grusskaliberschüsse in den Körper des Prachtexemplars jagen, bis er endlich Besitzer der über einem Meter langen Stosszähne wurde. Das Foto in Siegerpose Höhepunkt der Widerwärtigkeit. Dann Steuerprobleme, Flucht ins straffreie Exil. Moralischer Bankrott.
Das sind halt spanische Geschichten, die wir nicht nachvollziehen können.Wir erkläre ich eine 100 Mio Bestechung?Man will ihn reinwaschen.
Ob es stimmt dass er die Terrorwirtschaft einer Junta verhindert hat, weiss man nicht.Juan Carlos sollte man ausblenden, auch wenn die Kommunistin Debray uns Geschichten erzählt.Ich lese gern über europ.Geschichte und will keine Märchen erzählt haben.
Geschichte sollte eigentlich erst nach Aufhebung der Grabstätte des Protagonisten geschrieben werden.
Aber es gibt gute Gründe für Ausnahmen, wie ‚Mon Roi Déchu‘.
Interessante Buchbesprechung. Ich denke nicht, dass es ein Verrat war. Franco war Diktator, aber die Spanier hatten schon Anfang 70er Jahre sehr viele Freiheiten im Alltag.
Das hat in dieser Zeitschrift noch gefehlt: Ein Biologe aus dem Emmental, der sich nicht zu schade ist, General Franco rehabilitieren zu wollen. Franco, der noch in den 60er Jahren einen Studenten mit der Garrotte massakrieren liess. Bei diesem Folterinstrument wird dem Opfer eine Schraube in den Nacken gedreht, bis das Genick bricht. Schauen Sie sich ein solches Halseisen in einem Foltermuseum an, Brechbühl, z.B. im französischen Carcassonne. - Und dann noch 10 erhobene Daumen! Quo vadis WW?
Juan Carlos hat für sein Land die Demokratie gerettet, basta und das allein zählt, weil kaum ein anderer heutiger Politiker so etwas von sich behaupten könnte. Alles andere ist seine persönliche menschliche Tragödie, honny soit qui mal y pense.
Beim Lesen des Textes von Jürg Altwegg könnte man beinahe Royalist werden, und bei demjenigen von Tom Kummer katholisch, wie Madonna (falls bei der noch etwas von der kath. Erziehung übrig geblieben ist).
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Juan Carlos war damals gerade zur richtigen Zeit am richtigen Ort. So dumm, ein "Tonto" wie eine spanische republikanische Familie bei der ich im Jahr 1971 in Barcelona wohnte, den zukünftigen König bezeichnete, war er eben nicht. Er hat intuitiv gespürt, dass der Franquismus abgewirtschaftet hat. Die Szene zum Sturm auf das Parlament habe ich immer noch intus. Unter Franco durften im Jahre 1971 nicht mal 5 Leute zusammen parlieren, sonst wurden sie von der Guardia Civil verjagt oder verhaftet
Als Regierungsform wollen die Leute halt immer noch den guten, guten König.
Für mich letztlich ein ungeeignetes Ziel der Begierde. "Ihr" König, zehrend vom Ruhm der überstandenen Putsches, in den letzten Jahren ein ungenierter Unsympath. Beim Abschlachten eines Elefanten musste der königliche Stümper sieben Grusskaliberschüsse in den Körper des Prachtexemplars jagen, bis er endlich Besitzer der über einem Meter langen Stosszähne wurde. Das Foto in Siegerpose Höhepunkt der Widerwärtigkeit. Dann Steuerprobleme, Flucht ins straffreie Exil. Moralischer Bankrott.
Kardinal Tarancón war der wahre Architekt der Demokratie.
Das sind halt spanische Geschichten, die wir nicht nachvollziehen können.Wir erkläre ich eine 100 Mio Bestechung?Man will ihn reinwaschen.
Ob es stimmt dass er die Terrorwirtschaft einer Junta verhindert hat, weiss man nicht.Juan Carlos sollte man ausblenden, auch wenn die Kommunistin Debray uns Geschichten erzählt.Ich lese gern über europ.Geschichte und will keine Märchen erzählt haben.
Es lebe der König der Könige in Spanien
Geschichte sollte eigentlich erst nach Aufhebung der Grabstätte des Protagonisten geschrieben werden.
Aber es gibt gute Gründe für Ausnahmen, wie ‚Mon Roi Déchu‘.
Interessante Buchbesprechung. Ich denke nicht, dass es ein Verrat war. Franco war Diktator, aber die Spanier hatten schon Anfang 70er Jahre sehr viele Freiheiten im Alltag.
Das hat in dieser Zeitschrift noch gefehlt: Ein Biologe aus dem Emmental, der sich nicht zu schade ist, General Franco rehabilitieren zu wollen. Franco, der noch in den 60er Jahren einen Studenten mit der Garrotte massakrieren liess. Bei diesem Folterinstrument wird dem Opfer eine Schraube in den Nacken gedreht, bis das Genick bricht. Schauen Sie sich ein solches Halseisen in einem Foltermuseum an, Brechbühl, z.B. im französischen Carcassonne. - Und dann noch 10 erhobene Daumen! Quo vadis WW?
Juan Carlos hat für sein Land die Demokratie gerettet, basta und das allein zählt, weil kaum ein anderer heutiger Politiker so etwas von sich behaupten könnte. Alles andere ist seine persönliche menschliche Tragödie, honny soit qui mal y pense.
Beim Lesen des Textes von Jürg Altwegg könnte man beinahe Royalist werden, und bei demjenigen von Tom Kummer katholisch, wie Madonna (falls bei der noch etwas von der kath. Erziehung übrig geblieben ist).