Von Paul Motian, dem vor einem guten Jahr verstorbenen ganz einzigartigen Schlagzeuger, könnte auch das Theater einiges lernen. Wie sollen wir uns mit unseren eigenen Träumen und Neurosen in alte Stücke hineinlesen, ohne diese zum blossen Anlass zu degradieren? Wie etwas historisch Abgelegenes ernst nehmen und gleichzeitig mich selbst und mein Publikum? Nicht mit «Werktreue», so viel steht fest, und nicht mit einem tollwütig beliebigen Dekonstruktivismus. Paul Motian war, zuerst als Partner von Bill Evans, einer der diskretesten und zugleich wagemutigsten Drummer. Wie keiner gab er den Puls nicht vor, sondern beschwor ihn, indem er das Metrum verweigerte, d.h. umspielte. Zwische ...
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