Zum letzten Mal hörte ich ihn in Zürich, wenige Jahre vor seinem Tod. Es war eine Szene wie aus «King Lear»: Der König ist entmachtet, aber ihm bleibt die Würde des Narren. Seit je der Inbegriff von Virilität und Vitalität, blies Coleman Hawkins sein Saxofon nun im Sitzen. Die Beine wollten nicht mehr, weil die Leber nicht mehr wollte nach allem, was er ihr zugemutet hatte. Aber im Klang seines Horns zitterte noch das Echo alter Grösse. Sogar als sein eigenes Zitat, als Fragment war er gigantisch ein Dinosaurier, den es in die Schrebergärten verschlagen hatte oder in die Zeit einer Jugendkultur, die er nicht mehr verstand.
Dass er das Tenorsaxofon aus einer Marschmusiktröte in ei ...
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