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Geschichtsfernsehen

Professor Untat

Wenn Guido Knopp die Nazizeit weich zeichnet, sitzt Deutschland auf der Couch und seufzt. Zum 60. Jahrestag der Kapitulation wird der Historiker richtig TV-Quote machen. Danach wird weiter bewältigt.

Julian SchüttJulian Schütt
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14.04.2005
Die Zeitgeschichte haust in einer Geisterstadt auf dem Mainzer Lerchenberg, abseits der grossen Sendegebäude des Zweiten Deutschen Fernsehens. Kein Mensch zeigt sich. Das Auffallendste ist ein einschüchternd beschrifteter Transporter auf einem Abstellplatz: «Die Augen der Geschichte – Eine ZDF-Initiative gegen das Vergessen». Das muss der «Jahrhundertbus» sein. Eine Fernsehcrew fuhr einst mit ihm durchs ganze Land, zeichnete persönliche Erinnerungen gewöhnlicher Leute an die Nazi- und Nachkriegsjahre auf. Die Deutschen – ein Volk von Zeitzeugen. Tausende hoffen seither, irgendwann im Fernsehen zu kommen, in einem echten Knopp-Film. Guido Knopp ist der Herr über die ZDF-Zeitgesc ...
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