Nachts, wenn die Säle und Korridore des Justizpalastes in Turin verwaist sind, wälzt der Strafverfolger Raffaele Guariniello, 72, im Büro seine Dossiers und fühlt, wie grossartig Italien sein kann. Er dreht die Lautsprecher voll auf und hört seine geliebten Opern. Der Staatsanwalt hat das absolute Gehör für Paukenschläge, für Prozesse, die Widerhall erzeugen. Wenn er etwa die Carabinieri in die Spielerkabine seiner eigenen Lieblingsmannschaft Juventus Turin schickt und dort eine Apotheke beschlagnahmen lässt, «die zur Versorgung einer Kleinstadt ausgereicht hätte». Der Dopingprozess versandete, wie viele Gerichtsverfahren in Italien, in der Verjährung. Sein Triumph über die ...
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