Thomas Rechsteiner, Mitte-Nationalrat aus Appenzell Innerrhoden, wollte von GLP-Bundeskanzler Viktor Rossi wissen, weshalb in der Verwaltung immer mehr Kommunikationsleute arbeiten müssen.

Tatsächlich sind die Zahlen beeindruckend: 2001 zählte die Bundesverwaltung 292 Stellen im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit, 2023 waren es 414 Stellen!

Rossi sagte im Parlament zur Stellenexplosion: «In den letzten zwanzig Jahren hat die Information des Bundes mit dem Aufbau und der Entwicklung des Internets sowie mit der Digitalisierung – dazu gehören soziale Medien, Apps und die audiovisuelle Kommunikation – eine völlig neue Bedeutung erhalten.» Die Bundesverwaltung müsse den Ansprüchen an eine bedürfnisgerechte Information und den sich stetig weiterentwickelnden Anforderungen des heutigen Informationszeitalters genügen.

Auf die Frage, ob diese Entwicklung langsam gestoppt wird, gab sich Rossi pessimistisch: «Aufträge und Empfehlungen des Parlamentes sowie technologische oder geopolitische Entwicklungen können auch in Zukunft Fragen der Ressourcierung aufwerfen – analog zu allen anderen Tätigkeitsbereichen der Verwaltung.» Dem Bundesrat sei aber ein sparsamer wie effizienter Einsatz der Personal- und Sachmittel auch in diesem Bereich ein grosses Anliegen.

Was Rechsteiner nicht fragte, aber entscheidend wäre: Obwohl die Behörden immer mehr und häufiger informieren, sinkt das Vertrauen in den Bundesrat und die Verwaltung immer stärker, wie die Abstimmungen in diesem Jahr gezeigt haben.

Immer und immer mehr bringt eben nichts. Korrekt, transparent und faktisch richtig müssen die Informationen sein.

Sonst wird die Kluft zwischen Bundesbern und der Bevölkerung nur noch grösser.