Am Ende fragt man sich: Wozu die ganze Aufregung?

Was hatten Politik und Medien hyperventiliert, weil Thüringens CDU-Chef Mario Voigt zum TV-Duell mit AfD-Kontrahent Björn Höcke bereit war.

Nazis keine Plattform geben! Nicht salonfähig machen! FDP-Amazone Strack-Zimmermann gelobte, die Sendung sicher nicht sehen zu wollen. Selbst wenn sie Zeit hätte.

Und dann war es doch so wie immer, wenn ein AfD-Vertreter mal ins Fernsehen darf: Einer gegen alle.

Duell? Ein merkwürdiges Duell, wenn sich die Sekundanten ebenfalls gegen einen Duellanten richten wie es die Moderatoren taten.

Aus dem Zweikampf wurde ein Tribunal. Glücklich staunend verfolgte Voigt, wie die «Unparteiischen» seine Aufgabe erledigten.

Er pendelte zwischen missglückter Landesvater-Pose und persönlichen Angriffen aus unterster Schublade: «Reichskanzler Höcke», «Sie sind Gift für das Land, das ich liebe», «Ihr Nazi-Schloss in Schnellroda» und schliesslich die angewiderte Aufforderung: «Bitte weinen Sie jetzt hier nicht».

Das tat Höcke nicht. Er geriet nur ein paarmal arg ins Schwimmen, als er – zum xten Mal – alte Zitate rechtfertigen sollte. Man sollte meinen, er hätte sich inzwischen wasserdichte Erklärungen zurechtgelegt.

Die Medien erklärten «Super-Mario» natürlich zum Sieger. Aussagekraft hat das nicht. Entscheidend ist die Reaktion der Zuschauer. Die verbünden sich erfahrungsgemäss mit dem Underdog – und das war Höcke.

Die 3 Top-Kommentare zu "AfD-Höcke gegen CDU-Voigt: Was hatten Politik und Medien im Vorfeld hyperventiliert. Am Ende fragt man sich: Wozu die ganze Aufregung?"
  • tusnelda

    Herr Höcke ist in Ordnung. Ich teile 90% seiner Einschätzungen, auch wenn ich seine auf Deutschland bezogene Wortwahl und Gefühlsäußerungen manchmal etwas verschroben, sülzig empfinde. Gleichwohl, - wirklich wichtig sind seine Befunde über die Windkraftanlagenmafia, die antidemokratische EU-Konstruktion, die abgehobene Politikerkaste und deren offene Rechtsbrüche hinsichtlich der mangelnden Grenzsicherung, der Sanktionspolitik, der Kriegstreiberei und der Energieverknappung.

  • petitpierre

    So ungefähr stelle ich mir einen Inquisitionsprozess gegen Ketzer im spätmittelalterlichen Spanien vor. Allerdings wundere ich mich, dass Höcke die Plumpheit und Unfairness der "Moderatoren" nicht geschickter konterkariert hat. Er konnte sich ja im Vorfeld ausmalen, was da auf ihn zukommt. Noch etwas zum biederen Herr Voigt: Nicht einmal unter dem Geleitschutz der Gesprächsleitung konnte er glänzen.

  • franzag

    Wir reichen Ihnen die Hand. Wenn von den Guten nur ein Mal dieser Satz käme, hätte ich wieder Hoffnung für unsere Demokratie.