Am Ende fragt man sich: Wozu die ganze Aufregung?

Was hatten Politik und Medien hyperventiliert, weil Thüringens CDU-Chef Mario Voigt zum TV-Duell mit AfD-Kontrahent Björn Höcke bereit war.

Nazis keine Plattform geben! Nicht salonfähig machen! FDP-Amazone Strack-Zimmermann gelobte, die Sendung sicher nicht sehen zu wollen. Selbst wenn sie Zeit hätte.

Und dann war es doch so wie immer, wenn ein AfD-Vertreter mal ins Fernsehen darf: Einer gegen alle.

Duell? Ein merkwürdiges Duell, wenn sich die Sekundanten ebenfalls gegen einen Duellanten richten wie es die Moderatoren taten.

Aus dem Zweikampf wurde ein Tribunal. Glücklich staunend verfolgte Voigt, wie die «Unparteiischen» seine Aufgabe erledigten.

Er pendelte zwischen missglückter Landesvater-Pose und persönlichen Angriffen aus unterster Schublade: «Reichskanzler Höcke», «Sie sind Gift für das Land, das ich liebe», «Ihr Nazi-Schloss in Schnellroda» und schliesslich die angewiderte Aufforderung: «Bitte weinen Sie jetzt hier nicht».

Das tat Höcke nicht. Er geriet nur ein paarmal arg ins Schwimmen, als er – zum xten Mal – alte Zitate rechtfertigen sollte. Man sollte meinen, er hätte sich inzwischen wasserdichte Erklärungen zurechtgelegt.

Die Medien erklärten «Super-Mario» natürlich zum Sieger. Aussagekraft hat das nicht. Entscheidend ist die Reaktion der Zuschauer. Die verbünden sich erfahrungsgemäss mit dem Underdog – und das war Höcke.