Eine private Sammelorganisation für Volksbegehren aus Lausanne mit einem Chef mit kamerunischen Wurzeln hat miese Sammelquoten vorgelegt, professionelle Sammler – manche offenbar aus Frankreich und dem Maghreb – haben dabei mutmasslich auch betrogen. Diese Geschichte des Tages-Anzeigers bewegt die Gemüter. Manche sehen gar die direkte Demokratie der Schweiz in ihren Grundfesten erschüttert.

Doch obwohl von den teilweise fehlerhaften oder gefälschten Unterschriften Komitees aus allen politischen Lagern betroffen sind, veranstalten der Tages-Anzeiger und andere linke Medien, gar mit Rückendeckung der liberalen NZZ, nun ein Kesseltreiben gegen die bürgerliche «Blackout-Initiative», die eine Aufhebung des Technologieverbots im Energiebereich fordert. Ohne Fakten- und Beweisgrundlage werden Zweifel am rechtmässigen Zustandekommen der Initiative gesät.

Das ist unfair. Fakt ist: Die Initianten haben die Zusammenarbeit mit der schludrigen Sammelorganisation selbst beendet. Die Unterschriften wurden von den Gemeinden beglaubigt und von der Bundeskanzlei geprüft, und die Initiative wurde für gültig erklärt.

Aufgescheuchte Politiker fordern jetzt gar ein Verbot professioneller Sammelorganisationen. Damit würde das Kind allerdings mit dem Bade ausgeschüttet. Professionelle Sammler helfen letztlich eher kleineren Organisationen der direkten Demokratie. Die grossen Parteien mit ihren Fusssoldaten und die Gewerkschaften mit ihrem Personal und ihren Millionen im Rücken haben das weniger nötig.

Gesetzgeberischer Aktivismus ist daher fehl am Platz und sogar kontraproduktiv. Es braucht bloss eine saubere Beglaubigung. Und da sind die Kontrollen der Gemeinde schon heute streng. Wenn ihr Argusauge nun noch wacher wird, umso besser.