Auch die deutsche Bundesregierung sprach in Bezug auf Corona von «Kampf». Allein: Rückt sie sich damit nicht in die Nähe von Adolf Hitler? Man denke nur an den Titel seines Hasstiraden-Buchs. Darf überhaupt irgendwer das Wort «Kampf» noch verwenden, ohne als Nazi und antisemitisch zu gelten?

Natürlich ist diese Herleitung völlig abstrus. Aber durchaus nicht ungewöhnlich, wenn man dem Beispiel staatstreuer Medien folgt. Die nämlich laufen zur Höchstform auf, wenn es darum geht, regierungskonforme Diffamierungen gegen Menschen zu konstruieren, die von der Bildfläche verschwinden sollen.

Da wären aktuell die Pseudo-Enthüllungen rund um die Dissertation von AfD-Chefin Alice Weidel. Darin wollen anonyme Gutachter zwar «keine grossflächigen Plagiate, aber viele kleine Plagiatsfragmente» gefunden haben. Die zum Intriganten-Stadl begabte Süddeutsche Zeitung bläht das gigantisch auf. Und verrennt sich dabei mal wieder kolossal. Was da abläuft, hat Stefan Homburg auf X treffend als «operettenhaft» beschrieben.

Der Wirtschaftswissenschaftler zählt zu den angeblich Plagiierten und hat die Vorwürfe gegen Weidel umgehend zerfetzt. In einer zweiseitigen Stellungnahme, die an die Politikerin adressiert ist, macht er deutlich, er habe «an keiner Stelle geistigen Diebstahl» feststellen können. Falsch sei auch, dass der Begriff «Kapitaldeckungsverfahren» von ihm stamme und er also hätte zitiert werden müssen. Handle es sich doch um einen «Allerweltsbegriff der ökonomischen Literatur».

Klasse, dass das geklärt ist – könnte man sich denken. Doch weder der Süddeutschen Zeitung noch den Gutachtern, die aus Angst vor Anfeindungen ihre Namen nicht nennen wollen, passt das in den Kram. Kritisiert wird, die Stellungnahme Homburgs lese sich «eher freundschaftlich motiviert». Zudem sei er im November auf dem Corona-Symposium der AfD-Bundestagsfraktion aufgetreten.

«Ein anonymer Schreiber bekommt Geld aus einer anonymen Quelle, urteilt aber angeblich objektiv, weil ich angeblich parteiisch agiere», fasst Homburg auf X zusammen. Und wehrt sich auch gegen den nächsten Vorwurf, er sei im Konflikt mit den Gutachtern. «Wie soll ich denn mit jemandem streiten, der seine Identität verbirgt?»

Eine Ahnung äusserte er allerdings. Vermutlich handle es sich bei den geheim Operierenden um «einen jener Faktenchecker, Studienabbrecher und Pferdesportreporter, die wir so sattsam kennen».

Die 3 Top-Kommentare zu "«An keiner Stelle geistiger Diebstahl»: Ein Wissenschaftler, der zu den angeblich von AfD-Chefin Weidel Plagiierten gehört, zerfetzt die Vorwürfe der «Süddeutschen Zeitung» in der Luft"
  • rolf s

    Homburg - seriös, unbestechlich. Einer der Mutigen aus der Coronazeit.

  • frank.w

    Die Cancel Culture kommt so langsam an ihr wohlverdientes Ende und die Unterstellungen und das Framing ziehen nicht mehr! Das müssen SZ, Spiegel und Co. aber noch mit sinkenden Auflagen auf die harte Tour lernen...

  • in_dubio

    Ein Appell an alle, die für sich in Anpruch nehmen Demokraten zu sein. Hört auf Eure Energie und Ressourcen dafür zu verwenden, ständig mit Dreck um euch zu werfen sondern kümmert euch um die Probleme des Landes und seiner Leute. Oder tretet am Besten zurück und lasst die Fähigen ans Ruder. Es ist einfach nur widerlich, wie ihr mit Menschen umgeht.