FDP-Parteipräsident Thierry Burkart hat eine Mission: Er versucht seit Wochen, die SVP schlechtzureden.

Nachdem am Sonntag die Abstimmungsniederlage von Verkehrsminister Albert Rösti mit seinen Autobahnvorlagen klar war, ging Burkart gegenüber Medien auch auf die SVP los. Befragt zu den Gründen für die Pleite, gab er zu Protokoll: Letztlich hätten wohl auch zuwanderungskritische Stimmen von der SVP-Basis zur Ablehnung der Vorlage beigetragen.

Wenige Tage zuvor in einem Doppel-Interview mit SVP-Präsident Marcel Dettling in der NZZ warf er der SVP vor, sie entwickle sich leider zu einer beliebigen nationalkonservativen Partei europäischer Prägung. Im Gespräch mit der Schweiz am Wochenende liess er den Satz fallen: «Die SVP kippt in vielen Fragen immer mehr ins linke Lager.»

Burkart ausser Rand und Band. Die offensichtliche Angst um den zweiten Sitz im Bundesrat treibt den FDP-Präsidenten an, der erfolgreichen SVP rechts stärker Konkurrenz zu machen, um die Abwanderung der Wähler zur SVP zu stoppen.

Dass sich die SVP-Spitze und ihr Präsident Marcel Dettling die Tiraden und die Vorwürfe des FDP-Präsidenten mehr oder weniger gefallen lassen, ist unverständlich und irritierend. Einzelne Parteileute wunderten sich etwa, dass Dettling Burkart während des Doppelinterviews mit der NZZ zum Beispiel nicht sofort in den Senkel stellte.

Es sind ja gerade Parteien wie die FDP, die uns den Schlamassel bei der Zuwanderung eingebrockt haben. Die Bevölkerungs-Explosion der letzten Jahre zwingt uns dazu, unsere Infrastruktur immer weiter auszubauen, und sorgt gleichzeitig für eine Missstimmung im Land, welche eben auch zum Nein beim Autobahnausbau geführt hat.