Dass öffentlich-rechtliche Sender in Deutschland unter Geld- und Personalmangel leiden, glaubt niemand. Schon gar nicht nach dem Skandal um RBB-Intendantin Patricia Schlesinger.

Es sei denn, man ist selbst Teil des Systems. Wie WDR-Intendant Tom Buhrow, der die ARD kommissarisch leitet. Er will nun Reformen – und dazu braucht er: Geld und Personal.

Buhrow will überprüfen, ob die «Geschäftsstellen der Aufsicht» in der ARD «adäquat aufgestellt» seien. Denn eine «gute personelle Ausstattung» sei wichtig.

Mit anderen Worten: Er hält es für selbstverständlich, dass auch für private Vergnügungen in gebührenfinanzierte Töpfe gegriffen wird. Dass sich die Mitarbeiter selber solche Bereicherungen vielleicht versagen (Anstand? Ehrlichkeit?) – dieser Gedanke kommt ihm nicht.

Wenn man uns nicht auf die Finger schaut, dann greifen wir halt zu. So ist das Leben.

So funktioniert die Selbstbedienungsmentalität bei ARD und ZDF. Das Geld sprudelt wie von selbst, und immer wird es automatisch mehr – egal, wofür man es ausgibt.

Zudem zeigt Buhrow, in welchem Elfenbeinturm er sitzt. Auf die Frage nach einem Ansehensverlust der ARD meinte er, dies sei «noch nicht endgültig absehbar».

Wirklich?

Vielleicht sollte er sich bei den Zuschauern umhören. Inzwischen sind mehr als 80 Prozent von ihnen für die Abschaffung der Zwangsgebühr.

Die 3 Top-Kommentare zu "Selbstbedienung beim Staatsfunk: ARD-Chef Buhrow kündigt eine Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks an. Wie soll die aussehen?"
  • schokokatze

    Dieses Schmarotzertum ist unerträglich und auch die Faulheit. Man meint hier und in der Politik alle Probleme mit immer mehr Personal und Geld heilen zu können. Warum werden diese Menschen nochmal bezahlt? Dafür dass sie permanent mehr Geld ausgeben und Menschen einstellen, um dann doch nichts zu bewegen? Kein Unternehmen und kein Privathaushalt kann sich diese Verschwendungssucht leisten.

  • karheimueller

    Buhrow & Konsorten können sich garnicht vorstellen, dass es Menschen gibt, denen 220 € Gebühren pro Jahr Einschränkungen abverlangen. Stattdessen werden Spitzengehälter im ÖRF als adäquat erachtet, obwohl keiner der sogenannten Führungskräfte eine entsprechende Leistung erbringt. Die mutmaßlich korrupte Intendantin des RBB erwartet eine Pension von 180 Tsd. € pro Jahr während ein Angestellter mit 45 Rentenjahren auf 25-30 Tsd. kommt. Das ganze ÖRF ist marode und gehört abgeschafft.

  • hansj.

    … und ist es in der Schweiz anders? Nein! Wir haben diese Zwangsgebühren auch - eine Kopfsteuer, die gemäss Verfassung (die möglichen Steuerarten sind hier abschliessend aufgezählt) gar nicht möglich wäre. Es beginnt mit den Grünen, geht über Windräder, E-Fahrzeuge, Sanktionen (U.v.d.Leyen), CO2 Steuern, die Aufzählung liesse sich beliebig fortführen. Deutschland beeinflusst die Schweiz viel zu sehr negativ und das k…. mich an.