Die teils kräftigen Währungsgewinne im ersten Quartal 2024 haben sich wieder weitgehend verflüchtigt. Bis zur Spitze Ende März hatte der US-Dollar zum Schweizer Franken 8 Prozent, das Pfund 7 Prozent, der Euro 6 Prozent und der Yen 1 Prozent zugelegt. Seither hat sich das geopolitische und wirtschaftliche Umfeld deutlich verändert.
Die Konjunkturaussichten haben sich eingetrübt. Anlagegelder strömen üblicherweise in Währungen der Länder, wo überdurchschnittliches Wirtschaftswachstum winkt. Aber die Hoffnungen auf einen kräftigen Aufschwung in der EU und in den USA haben sich zerschlagen. Die Juli-Einkaufsmanager-Indizes für die Industrie in den vier wichtigsten Wirtschaftsblöcken (USA, China, Euro-Zone, Japan) sind synchron in den Rezessionsbereich abgedriftet. Der Weltwirtschaft droht eine Rezession, bevor überhaupt ein Aufschwung eingesetzt hat.
Die Inflation hat weltweit nachgelassen, aber der letzte Schub unter die 2-Prozent-Marke, die für die Notenbanken als Toleranzgrenze dient, ist bis anhin vielerorts noch ausgeblieben. Deshalb verzögern die Notenbanken ihre Leitzinssenkungen. Sie riskieren damit, den Zeitpunkt zu verpassen, den Wirtschaftsabschwung noch rechtzeitig auszubremsen. Die Kapitalmärkte haben hingegen bereits reagiert. Seit Mitte 2024 sind die Renditen der zehnjährigen Staatsanleihen in den wichtigsten Anlageländern um 25 Basispunkte gefallen und haben damit den vorgängigen Zinsanstieg etwa halbiert. Die Rendite der zehnjährigen Schweizer Bundesobligationen ist seit dem Dezember-2022-Hoch von 1,62 auf 0,38 Prozent gefallen. Damit liegt die Rendite der zehnjährigen Eidgenossen sogar wieder um 25 Basispunkte unter dem Niveau von Ende 2023. Das ist der tiefste Stand seit über zwei Jahren.
Deshalb sind auch die Zinsaufschläge für Fremdwährungs-Anleihen zu den Eidgenossen hoch geblieben. Aber 2,6 (Euro AAA-Bonität) bis 3,4 (USA) Prozentpunkte reichen offensichtlich nicht aus, die Anleger vor einer Flucht aus dem Euro und dem Dollar in den Franken abzuhalten. Es sind vor allem die wachsenden Sorgen über die geopolitischen Krisenherde, die eskalieren könnten, vorab im Nahen Osten und in der Ukraine. Aber auch die Regierungswechsel in Grossbritannien und Frankreich sowie die bevorstehenden Wahlen in den USA verunsichern die Investoren. Dazu kommt der Schwelbrand Taiwan und die Technologie-Rivalität zwischen den USA und China. Protektionismus und Subventionswettkämpfe machen sich breit. Da will man sein Geld lieber in einem Land in Sicherheit bringen, dessen Staatsschulden noch finanzierbar sind, das innovativ ist, eine tiefe Arbeitslosenrate und grosse Aussenwirtschafts-Überschüsse aufweist, in ein Land, wo Preis- und politische Stabilität herrschen. All diese Vorteile bietet die Schweiz. Dafür ist man bereit, auch etwas tiefere Zinsen in Kauf zu nehmen.
Nach der heftigen Kurskorrektur in den letzten Tagen liegt der Euro nun nur noch 2,4 Prozent über dem Jahresendstand 2023, der Dollar noch 2,7 Prozent, das Pfund 3,8 Prozent. Die beiden Hauptwährungen Euro und US-Dollar haben rund zwei Drittel ihrer Gewinne wieder preisgegeben. Der Yen hat sich seit dem Jahrestief um 5 Prozent erholt, aber seit Ende 2023 verbleibt dennoch ein Minus von 1 Prozent. Zur Kurserholung hat wohl auch die erneute Leitzinserhöhung der Bank of Japan am 31. Juli von 0,1 auf 0,25 Prozent beigetragen.
Was bedeutet die erneute Franken-Stärke für die Schweizer Wirtschaft? Aus den erhofften Währungsgewinnen wird wohl nichts. Wenn die Wechselkurse bis Ende 2024 auf dem heutigen Niveau verharren, resultiert im Jahresmittel gegenüber dem Euro und dem US-Dollar ein Verlust von je rund 2 Prozent. Der Yen würde sogar ein Minus von 9 Prozent einfahren.
Die erneute Franken-Stärke kommt zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt, denn gleichzeitig hat sich auch die Industrie-Konjunktur in den wichtigsten Exportmärkten deutlich abgeschwächt. Auch wenn viele Experten noch auf ein soft landing in den USA setzen, so ist dieses angesichts der Fülle an negativen Vorlaufindikatoren keineswegs gesichert. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat einmal mehr spät und zu zaghaft reagiert, der absehbaren Franken-Aufwertung entgegenzuwirken. Auch die SNB hat im Juni über 8 Milliarden Franken Eigenmittel verloren, nachdem bereits im Mai 3,4 Milliarden bachab gingen. Die erneuten Währungsverluste könnten im Juli durchaus weitere 8 bis 10 Milliarden vernichtet haben. Jedes Prozent Franken-Aufwertung kostet die SNB rund 7 Milliarden, denn per Mitte 2024 stellten sich die Devisenanlagen auf 701 Milliarden Franken.
Auch für die SNB könnte Ende Jahr gelten: «Wie gewonnen, so zerronnen!»
Euro und Dollar sind beide überschuldet, wer bezahlt die Zinsen? Die USA haben wenigsten noch einen halben Kontinent , was hat die EU außer Schulden, Sanktionen, null Rohstoffe und Krieg mit Russland? Ich habe schon einmal gesagt die EU ruiniert uns, die EU IST kein Friedensprojekt sondern ein Armutsprojekt. Ausgestattet mit dem Witz Friedens Nobelpreis wie Obomba, da lachen ja die Hühner.
soviel ich gehört habe, gelten US Staatsanleihen immer noch als der risikolose Massstab des Finanzsystems. Wenn das mit der Frankenstärke so weiter geht, wird die SNB auch bald in Dollar bilanzieren wollen. Die BIZ in Basel macht das schon seit 1999. Neustes Beispiel, die UBS. Ich denke das wäre unterstützend für die too-big-to-fail Faktion in den Kapitalmärkten, und man wird sich hier wohl nicht lumpen lassen wollen. Den Sozialingenieuren wird schon ein Szenario dazu einfallen.
Darum sollte der Franken gegenüber dem Dollar noch viel stärker werden.https://uncutnews.ch/amerika-ist-in-der-endzeit/