Bis 2028 sollen 170 Poststellen abgebaut werden, so lautet der Plan der Post unter ihrem Verwaltungsratspräsidenten Christian Levrat. Damit verschwindet jede fünfte Postfiliale.

Der Nationalrat hat, gestützt auf eine Motion, nun in der Herbstsession mit deutlichem Mehr einen Stopp beim Ab- und Umbau des Poststellennetzes verlangt. Das darf man als klares Zeichen an die Adresse der Post sehen.

Aber Postgeneral Christian Levrat, der früher als Parlamentarier jede Schliessung mit Herzblut bekämpfte, lässt seinen CEO Roberto Cirillo zum Teil heimlich weitermachen, als wäre nichts geschehen. Dies zeigt die aktuelle Aufregung im Kanton Bern um geplante Schliessungen. Die Berner Zeitung berichtete darüber.

Die Post zeigt sich unbeeindruckt und weist darauf hin, dass noch der Ständerat über diese Motion befinden müsse. «Erst wenn auch die zweite Kammer zustimmt, muss der Bundesrat die Forderungen umsetzen. Bis dahin wird die Post wie geplant an Ihrer Transformation festhalten», so eine Postsprecherin auf Anfrage.

So werden Sachzwänge geschaffen. Und sollte der Vorstoss auch in der kleinen Kammer angenommen werden, wird es womöglich keinen Stopp mehr brauchen, weil die geplanten Schliessungen längst vollzogen sind.