Man kann derzeit das geflügelte Wort des deutschen Staatsrechtlers Carl Schmitt (1888–1985) gar nicht oft genug zitieren: «Souverän ist, wer über den Ausnahmezustand entscheidet.»

In der Schweiz heisst der Ausnahmezustand Notrecht.

Es ist die Ultima Ratio des Bundesrates, es ermöglicht ihm, Demokratie und Rechtsstaat ausser Kraft zu setzen: Parlament, Volk und Gerichte, alle an die Seitenlinie zu stellen.

Souverän ist in der Schweiz in abnehmendem Masse das Volk. Und immer souveräner ist der Bundesrat.
In den letzten Jahren kam es zu einer Inflationierung und damit Banalisierung des Notrechts: Drei Mal zückte der Bundesrat in den letzten drei Jahren diese schärfste aller politischen Waffen: bei der Covid-Pandemie, bei der Axpo-Rettung und jetzt bei der erzwungenen Absorbierung der Credit Suisse durch die UBS.

Und immer spielte die freisinnige Bundesrätin Karin Keller-Sutter eine Schlüsselrolle: zwei Mal als Vorsteherin des Justiz-Departementes und somit als eigentliche Hüterin der Rechtsstaatlichkeit. Jetzt neuerdings als Finanzministerin.

Dass ausgerechnet eine FDP-Politikerin die neue Nonchalance im Umgang mit dem Notrecht einübt, ist beunruhigend.

Stellt sich hier eine Gewöhnung ein? Eine Art exekutiver Machtrausch in freund-eidgenössischem Gewand? Man muss es fast befürchten.

Auf die Aufarbeitung des notrechtlichen Regimes während des Covid-Regimes wartet man bis heute vergebens. Im Vergleich zum Rechtsstaat Schweden glich die Schweiz hier fast einem Polizeistaat.

Trotzdem, bis heute: Nachfragen und Kritik – unerwünscht. Zur Frage, ob die Gefährlichkeit des Virus in einem Verhältnis stand zu den repressiven Notrechts-Massnahmen, will man gar nicht erst vordringen.

Noch bevor der letzte Sündenfall aufgearbeitet ist, stürzt sich der Bundesrat bereits in den nächsten. Die Begründung lautet abermals, man sei in einer einmaligen Zwangslage, in der es nur eine einzige Lösung gebe. War das bei der Credit Suisse wirklich so? Man weiss es nicht.

Klar ist hingegen: Die einmaligen Zwangslagen, für die es nur eine Lösung gibt, häufen sich in beängstigender Weise.

Das Drehbuch für die nächste, nämlich die «Klimakatastrophe», liegt bereits auf der Hand.

Die 3 Top-Kommentare zu "Banalisierung des Notrechts: Der Bundesrat setzt Demokratie und Rechtsstaat inflationär ausser Kraft. Mittendrin: die Freisinnige Karin Keller-Sutter"
  • Donk

    Das Notrecht ist der Sargnagel der direkten Demokratie.

  • Vera natura

    Da sieht man deutlich das die heutigen Politiker und Eliten nur noch mit einen gemeinsamen internationalen Plan untereinander handeln . Die Einheimischen sind für sie Menschen zweiter Klasse geworden . Es ist eine Kaste die glaubt uns zu erziehen zu müssen . Es ist Zeit für „ Switzerland First“ . Sagen wir es laut und deutlich unseren Angestellten, die Politiker, und alle ihre Verbündeten des einheitlichen Mainstream Matrix Media Kartell. Meine Meinung

  • Hans Peter

    Ich habe zwar keinerlei Sympathien und kaum Verständnis für Fussball- und Eishockeyhooligans. Trotzdem beginne ich mich mittlerweile ob Frau KKS zu fragen, wie rechtsstaatlich sauber es denn eigentlich damals als St. Galler Regierungsrätin bezüglich der von ihr eingeführten Schnellaburteilung besagter Hooligans zuging? Als Bundesrätin scheint mir diese bis in die Haarspitzen hinein macht- und karrieregeile Narzisstin eine Fehlbesetzung der ganz schlimmen Sorte. Sie muss gehen und zwar rasch.