Die Meldung liess aufhorchen: «Mann (†33) stirbt nach Messerstecherei in Solothurn», titelte der Blick. Beim Opfer handle es sich um einen Eritreer. Weiter wurde prominent hervorgehoben, dass die Polizei nach einer «blonden Frau auf einem Velo» suche. Beim flüchtigen Lesen konnte der Eindruck entstehen, dass sie die Täterin sein könnte.

Man musste schon genauer hinschauen, um zu erfahren, dass dem nicht so ist. Denn im Gegensatz zum Opfer erwähnte der Blick bloss verschämt, dass der mutmassliche Täter ebenfalls ein Eritreer ist.

Anders ging der Blick beim Fall eines mutmasslichen Tötungsdelikts im Kosovo vor, bei dem eine Frau nach einem Streit mit einem ausdrücklich als «Schweizer» markierten Verdächtigen aus einem Hotel gestürzt sei. Der Mann sei zur Hochzeit seines Bruders in den Kosovo gereist. Die Vermutung liegt nahe, dass es sich um einen Eingebürgerten handeln könnte. Doch davon schreibt der Blick nichts.

Das Beispiel lässt erkennen, dass Medien oft lieber Täterschutz betreiben, wenn es sich um Ausländer handelt, statt die Dinge beim Namen zu nennen. In Deutschland ist eine hitzige Debatte darüber entbrannt, seit die Alternative für Deutschland (AfD) in einem sogenannten Einzelfallticker das «wahre Ausmass» der Ausländerkriminalität aufzeigen will. Die ARD sprang den ausländischen Tätern sofort zu Hilfe und streute «Zweifel an der Aussagekraft» des Tickers. Der Spiegel bezeichnet die Praxis, die Herkunft von Tätern mitzuteilen, als «Quatsch» und «Panikmache».

In der Schweiz wurde das Thema zum bis vor Bundesgericht ausgetragenen Politikum, weil die Zürcher Stadtpolizei sich geweigert hatte, die Nationalität der Täter oder Tatverdächtigen zu nennen. Fakt ist: Ausländer sind stark überproportional kriminell. Wer die Augen vor dieser Realität verschliesst, macht sich zum Komplizen der Täter und verhöhnt die Opfer.