Wie viele Varianten von Sars-CoV-2 gab es bisher eigentlich? Die Übersicht hat vermutlich kaum mehr jemand.

Nachdem eine Weile Buchstaben aus dem griechischen Alphabet gefragt waren, verlegt man sich nun auf kryptische Kürzel. Demnach kursiert derzeit die Variante «XEC».

Was die Auswirkungen angeht, feiert der Konjunktiv wieder Hochkonjunktur. Alles Mögliche kann die Variante mit sich bringen, muss aber nicht. So soll angeblich der Verlust des Geruch- und Geschmackssinns wieder zurückkehren. Ausserdem droht Appetitlosigkeit.

Dazu gesellt sich aber eine völlig neue Erscheinung: Die «Beton-Krankheit». Laut Medienberichten haben Ärzte bei Betroffenen festgestellt, dass sie sich nach einer Infektion «ausgeknockt» fühlten. Oder in den Worten einer britischen Medizinerin: XEC scheine sie «wirklich umzuhauen».

Eine Patientin wird zitiert, sie habe sich wie eine Tausendjährige und wie tausend Kilo schwer gefühlt. Was umgehend zur völlig neuen Diagnose der «Beton-Krankheit» geführt hat.

Nachdem auf diese Weise der Allgemeinheit ordentlich Angst gemacht worden ist, folgt wie üblich ganz am Schluss der Berichterstattungen die Beruhigungspille: Man rechne bei XEC nicht mit schweren Verläufen. Der spontane Alterungsprozess auf tausend Jahre scheint also keine nachhaltigen Folgen zu haben.

Umso wichtiger ist es natürlich, neue Begriffe zu kreieren, die nach etwas ganz Furchtbarem klingen. Auch wenn es um eine einzelne Patientin irgendwo in England geht, von der nicht bekannt ist, wie ihr allgemeiner Gesundheitszustand zuvor ausgesehen hat.