Vielleicht schafft sie es diesmal.
Was Beyoncé in ihrer grandiosen Karriere noch fehlt, ist ein Grammy für das Album des Jahres. Mit dem Griff in die Country-Kiste soll sich das ändern: «Cowboy Carter» heisst die neuste, eben veröffentlichte Platte der amerikanischen R’n’B-Königin, und sie bricht in den ersten Tagen die Streaming-Rekorde.
Interessant: Während sich ihre grosse Konkurrentin im Musikgeschäft, Taylor Swift (4 Grammys für das Album des Jahres), von der Country- und Americana-Ecke verabschiedet hat und sich dem süffigen Pop à la Beyoncé zuwendet, versucht sich Beyoncé nun in traditionellerer amerikanischer Musik.
Und der geniale schwarze Popstar bedient sich gleich auch noch an einem Sujet aus der alten Welt – aus Europas schillernder Geschichte: In der Kunstszene wird derzeit die Anlehnung von Beyoncés Album-Cover-Foto, das sie mit Flagge auf einem weissen Pferd zeigt, an das berühmte Porträt Napoleons im Wallis, «Bonaparte beim Überschreiten der Alpen am Grossen Sankt Bernhard» von Jacques-Louis David (1800), diskutiert.
Die Ähnlichkeit ist nicht von der Hand zu weisen.
Napoleon Bonaparte überquert am 16. Mai 1800 den Grossen Sankt Bernhard. Mit 80.000 Mann und 58 Kanonen ist Napoleon aufgebrochen, um den Krieg in Italien durch einen Sieg ueber die Österreicher zu beenden. Am 2. Juni besetzt er Mailand und besiegt am 14. Juni die Österreicher in der Schlacht bei Marengo. (Keystone/Photopress-Archiv/Anonymus)
Wer sich möglichst unmöglich auf ein Pferd setzt gleicht also Napoleon? Nur Idioten erkennen überall Ähnlichkeiten.
Asterix würde sagen: die spinnen die Spanier…
Ich habe mir das Album angehört. Pardon, ich kann nichts damit anfangen. Die meisten Songs sind flach und haben mit Country auch nichts zu tun.